Bischöfin fordert gerechte Flüchtlingsverteilung

"Aus der Komfortzone raus"

Auch Länder ohne EU-Außengrenze müssten aus ihrer "Kompfortzone" heraus kommen und Verantwortung für Flüchtlinge übernehmen, findet Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs.

Bischöfin Kirsten Fehrs (KNA)
Bischöfin Kirsten Fehrs / ( KNA )

Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs fordert eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen in Europa. "Auch Länder, die keine EU-Außengrenzen haben und deshalb in einer Komfortzone leben, müssen mehr Verantwortung übernehmen", sagte sie den Hamburger Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" (August). Italien, Malta, Spanien und Griechenland dürfe nicht alles überlassen werden. "Das wird uns als EU schon nicht ans Hungertuch bringen, wenn die Verantwortung geteilt wird."

Fehrs kritisierte zudem die Blockierung privater Seenotrettung im Mittelmeer. Diese zu kriminalisieren, "das geht gar nicht". Gerade in Hamburg wüssten die Menschen um die Gefahren des Meeres.

Seenotrettung sei nicht nur Völkerrecht, sondern für Hanseaten "auch Herzensangelegenheit". Für eine Rettung gebe es oft nur ein kleines Zeitfenster. "Wenn man das nicht nutzt, sind wieder Menschen ertrunken", gab die Bischöfin der Nordkirche zu bedenken.

Das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" hat die Rettung von Flüchtlingen zum Titel-Thema seiner August-Ausgabe gemacht. Das nach eigenen Angaben auflagenstärkste deutsche Straßenmagazin wird von Journalisten erstellt und von Obdachlosen verkauft. Gesellschafter sind zu 66,6 Prozent das Diakonische Werk Hamburg - Landesverband der Inneren Mission und zu 33,3 Prozent die Patriotische Gesellschaft von 1765.


Quelle:
KNA