Die Richter in Jerusalem werterten die geplante Mauerführung auf einem christlichen Landstück bei Beit Dschalla im Westjordanland als illegal. Sie verpflichteten die Armee, eine Alternativroute zu suchen, die keine Beeinträchtigung für die lokale Bevölkerung und zwei Klöster in Cremisan darstelle.
Ackermann erklärte am Karsamstag in Trier, er freue sich für die Menschen, die dort leben, "vor allem für die über 50 christlichen Bauernfamilien und die Don Bosco Schwestern und die Salesianer Don Boscos, die dort ihre Ordenshäuser haben und einen Kindergarten und eine Volksschule betreiben". Seit Jahren engagieren sich deutsche Bischöfe bei ihren Reisen ins Heilige Land mit der katholischen Kirche in Israel gegen den Bau der Mauer in der Gegend.
Patriarch: "Sieg für alle"
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, hatte das Urteil vom Donnerstag einen "Sieg für alle" genannt. Das Gericht habe Sensibilität für die Bewohner des Heiligen Landes gezeigt und ihnen Gerechtigkeit widerfahren lassen. Auch Vertreter der Klägerseite und örtliche palästinensische Politiker sprachen von einem "historischen Tag". Sie äußerten sich zuversichtlich, dass die israelische Armee bei einem neuen Vorschlag für den Mauerverlauf den Anliegen der Bewohner Rechnung tragen werde.
Einwohner des Dorfs Beit Dschalla hatten 2006 gegen den Mauerbau und die damit verbundenen Landenteignungen geklagt. Der Beschwerde schloss sich die Menschenrechtsorganisation Saint Yves Society als Vertreterin des betroffenen Salesianerinnen-Konvents an.