Diese sollen teils Jugendliche zeigen. Das Bistum werde ein eigenes Projekt einrichten, sagte Ackermann der "Rhein-Zeitung" (Freitag).
"Es geht zunächst einmal nur darum, dass jetzt alles gebündelt wird, was an Anfragen und Informationen zum Fall kommt, um dann ein unabhängiges, breit aufgestelltes Projekt mit vielen Kooperationen zur Aufarbeitung zu starten", sagte er.
Aufarbeitungskommission behält "Oberhoheit" über die Aufklärung
Zum Zeitrahmen und den Mitteln könne er nichts sagen. Erst müsse das Ausmaß des Falls geklärt werden, das dem Bistum vorher nicht bekannt gewesen sei, so Ackermann. Täglich kämen neue Informationen dazu.
Es werde auch geklärt, wie das pornografische Material gesichert und ausgewertet werden könne. Für die Koordination ist Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg zuständig. Die unabhängige Aufarbeitungskommission behält laut Ackermann die "Oberhoheit" über die Aufklärung des Falls.
Fall vom Neffen öffentlich gemacht
Ein Neffe des Priesters hatte den Fall nun öffentlich gemacht. 2012 hatte das Bistum dem Priester eigenen Angaben zufolge den Umgang mit Kindern und Jugendlichen verboten und er durfte keine Messen mehr feiern.
Der Mann soll allerdings schon Anfang der 1970er Jahre mit sexuell übergriffigem Verhalten aufgefallen sein. Damals sei der Priester jedoch nur zeitweise nach Nordrhein-Westfalen versetzt worden. Danach war er unter anderem wieder 20 Jahre im Saarland an einem Gymnasium eingesetzt.
Systematische Aufarbeitung nötig
Die Sanktionen in den 1970er Jahren nannte Ackermann "absolut unzureichend". Er betonte: "Da ging es nicht um die Betroffenen, sondern um den guten Ruf der Kirche und des Priesters. Ich stehe selbst auch verständnislos davor, wie man einen solchen Mann ausgerechnet in den Schuldienst zurückversetzen konnte."
Dass Menschen das Vertrauen in die Kirche verloren hätten erschüttere ihn, sagte Ackermann. Eine systematische Aufarbeitung bringe jedoch erschreckende Ergebnisse zutage. "Aus meiner Sicht als Bischof müssen wir der Wahrheit ins Gesicht schauen", sagte Ackermann. "Und dann müssen die Leute entscheiden, ob sie uns vertrauen oder nicht."