Bischof Ackermann zur Aachener Heiligtumsfahrt

"Wallfahrten sind Sehschulen"

Beim Pilgerhochamt zur Heiligtumsfahrt in Aachen hat der Trierer Bischof Stefan Ackermann davor gewarnt, mittelalterliche Reliquienverehrung zu belächeln. Wallfahrten könnten die Menschen lehren, nicht an der Oberfläche hängenzubleiben, sondern den Dingen auf den Grund zu gehen, so der Bischof.

Bischof Stephan Ackermann in seinem Ornat (Bistum Trier)
Bischof Stephan Ackermann in seinem Ornat / ( Bistum Trier )

Der Trierer Bischof Stefan Ackermann hat davor gewarnt, mittelalterliche Reliquienverehrung zu belächeln. Die Menschen seien stets auf der Suche nach dem Konkreten, sagte Ackermann bei einer Messe im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt. Zu früheren Zeiten wollten die Menschen Reliquien berühren, heute alles fotografieren oder auf dem Handy festhalten.

Wallfahrten könnten die Menschen lehren, nicht an der Oberfläche hängenzubleiben, sondern den Dingen auf den Grund zu gehen, so der Bischof. Sie seien "Sehschulen für die Tiefendimension des Lebens, für die Gegenwart Gottes in der Welt".

Vier Tuchreliquien im Mittelpunkt

Die alle sieben Jahre stattfindende Heiligtumsfahrt war am Freitag voriger Woche eröffnet worden und dauert bis Sonntag. Im Mittelpunkt der Wallfahrt mit Gottesdiensten und kulturellen Programmpunkten stehen vier Tuchreliquien, die als Zeichen für die Menschwerdung Jesu verstanden werden. Bei den Reliquien handelt es sich nach der Legende um das Kleid Mariens aus der Heiligen Nacht, um Windeln Jesu, um das bei der Kreuzigung getragene Lendentuch Jesu sowie das Enthauptungstuch Johannes des Täufers.


Quelle:
KNA