Bischof aus Nigeria: Boko Haram auf dem Rückzug

"Jeden Tag Gebete für Verschleppte"

Der katholische Bischof von Maiduguri im Nordosten Nigerias, Oliver Dashe Doeme, zeigt sich überzeugt vom Rückzug der Terrorgruppe Boko Haram: "Wir hören jetzt sehr oft, dass die meisten von Boko Haram besetzten Gebiete zurückerobert sind."

Geflohen vor Boko Haram (dpa)
Geflohen vor Boko Haram / ( dpa )

Dies zeige, wie geschwächt die Gruppe mittlerweile sei. "Nun hoffen wir, dass es auch gelingt, die Mitglieder zu inhaftieren", so der Bischof am Wochenende gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die Islamisten von Boko Haram ("Westliche Bildung ist Sünde") sind seit Jahren Nigerias größtes Sicherheitsrisiko. Nach aktuellen Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) sind seit 2009, in dem sich die Terroristen radikalisierten, durch Anschläge und Kämpfe mindestens 15.000 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere wurden entführt.

Gedenken an die Schülerinnen von Chibok

"Jeden Tag beten wir für jene, die von der Gruppe verschleppt worden sind", sagte der Bischof zu KNA. Es sei aber auch wichtig, nicht nur an die prominenten verschleppten Mädchen von Chibok zu denken, sondern an alle Opfer der Terroristen. Es könne nicht häufig genug betont werden, dass Boko Haram auch für viele andere Entführungsfälle verantwortlich sei.

Am Dienstag jährt sich die Entführung von Chibok. Am 14. April 2014 wurden knapp 300 Schülerinnen aus ihren Schlafsälen entführt. Von 219 von ihnen fehlt bis heute jede Spur; andere wurden später krank oder geschwängert ausgesetzt. In Nigeria finden an den kommenden Tagen verschiedene Veranstaltungen statt, die an das Verschwinden der Mädchen erinnern.


Quelle:
KNA