In Australien hat der Bischof Mar Mari Emmanuel seinem Angreifer in seiner ersten öffentlichen Äußerung vergeben. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten", so der Bischof in einem am Donnerstag veröffentlichten Facebook-Video.
Angegriffen und niedergestochen
Ein Teenager hatte ihn am Montagabend während eines Gottesdienstes in der Assyrischen "Christus der Gute Hirte"-Kirche in Sydneys Vorort Wakeley angegriffen und niedergestochen. Der mutmaßliche Attentäter war von Gottesdienstbesuchern überwältigt und von der Polizei verhaftet worden.
In seiner Videobotschaft ruft der Bischof seine Gemeinde auf, nicht auf Rache und Vergeltung zu sinnen, sondern sich christlich zu verhalten. Ihm selbst gehe es gut, und seine Genesung verlaufe gut, betonte Emmanuel, der nach dem Angriff ins Krankenhaus gebracht worden war. Der Premierminister von New South Wales, Chris Minns, sagte am Donnerstag zu australischen Medien: "Vergebung und Gewaltverzicht sind genau die Botschaft, die wir in Sydney hören müssen."
Religiös, aber kein Fanatiker
Die australische Polizei wertet das Messerattentat auf den Bischof als Terrorakt. Der in Sydney bekannte Arzt Jamal Rifi sagte dem Sender Sky News im Namen der muslimischen Familie des jungen Angreifers, ihr Sohn sei sehr religiös, aber kein Fanatiker.