Bode betonte, es gehe auf der Synode darum, "wie die Kirche grundsätzlich auf die sich gewandelten Realitäten des Lebens reagiert". Papst Franziskus sei ein Hoffnungsträger, an dem sich manchmal auch die Geister schieden. In deutlichen Worten fordere er aber dazu auf, "die Geister zu unterscheiden".
Zur Vorbereitung der Bischofssynode im kommenden Herbst hatte der Vatikan vor wenigen Wochen erneut eine Umfrage zu Ehe, Familie und Sexualität gestartet. Rückmeldungen auf den Fragenkatalog sollen bis 15. April im Vatikan eingegangen sein. Bereits vor der vergangenen Bischofssynode im Oktober war eine ähnliche Umfrage durchgeführt worden.
Überprüfung auf "Krankheiten"
Bischof Bode forderte auch alle Mitarbeiter des Bistum auf, ihre Einstellungen zur Arbeit in der Kirche zu überprüfen. Die "15 Krankheiten", die der Papst beim Weihnachtsempfang für die Kurienleiter diagnostiziert hatte, gälten für alle, die Verantwortung in der Kirche tragen.
Als Beispiel nannte er die Krankheiten der geistigen und geistlichen Versteinerung, der Gleichgültigkeit gegenüber anderen, der schlechten Absprache sowie der ausufernden Planung und des Funktionalismus. Es könne nicht schaden, wenn alle, die der Kirchen dienen, ihr Gewissen in diesen und anderen vom Papst angesprochen Punkten erforschten.
Entschleunigung im neuen Jahr
Das neue Jahr will Bode in seinem Bistum vor allem der "Entschleunigung" widmen. In seiner Ansprache auf dem Neujahrsempfang bekräftigte er bereits in der Silvesterpredigt vorgestellte diesbezüglichen Pläne.
Danach sollen sowohl er selbst und die Menschen in der Diözese von Herbst 2015 bis Herbst 2016 "innehalten, anhalten und zu Atem kommen, um ganz andere Erfahrungen zu sammeln und andere Schwerpunkte zu setzen".
Die Zeitspanne umfasse den 20. Jahrestag seiner Ankunft als Bischof in Osnabrück und den 25. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Die Jubiläen seien ein guter Anlass, das in der Gesellschaft breit ausgeprägte Gefühl aufzugreifen, "dass es so nicht mehr weitergehen kann". Das Thema soll im Rahmen eines bistumsweiten "Zukunftsgesprächs" beraten werden.