Bischof Bode sieht echten Reformwillen in der Kirche

"Diese Chance ist historisch zu nennen"

Wenige Tage nach der dritten Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg zieht der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode ein positives Fazit. Er sei "mit viel Rückenwind" aus Frankfurt zurückgekommen, erklärt Bode.

Bischof Franz-Josef Bode / © Lars Berg (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Lars Berg ( KNA )

Das schreibt er in einem am Dienstag veröffentlichten Blogbeitrag auf der Internetseite des Bistums Osnabrück. "Mitten in allen Desastern der gegenwärtigen Lage der Kirche in unseren Breiten habe ich viel echten Willen zur Erneuerung wahrgenommen", so Bode, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied des Präsidiums des Synodalen Wegs ist.

Grundlagen geschaffen

Der Bischof räumte ein, dass zunächst nur Grundlagen geschaffen worden seien, die auf weitere Aufbauarbeit warteten. Auch seien die Ergebnisse "dringend" in den Dialog mit der Weltkirche und mit Rom einzubringen.

Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Aber jetzt ist die Chance, es auch zu tun", so Bode unter Verweis auf den weltweiten synodalen Prozess, den Papst Franziskus Ende vergangenen Jahres eröffnet hatte. "Diese Chance ist historisch zu nennen und darf nicht vertan werden."

Katholikenrat zieht postives Fazit

Die Vorsitzende des Katholikenrats im Bistum Osnabrück schließt sich dieser positiven Bilanz an. "Mit dieser Vollversammlung wurden wichtige 'Wegweiser' gesetzt", schreibt Katharina Abeln in einem weiteren Blogbeitrag "

Ich gehe  hoffnungsvoll den Synodalen Weg weiter." Zwar werde er sicherlich noch lang sein und nicht alle Erwartungen erfüllen. Aber für sie sei er ein Weg, "der Kirche in die Zukunft bringen kann".

 Dritte Synodalversammlung
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dritte Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Beim Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Bode und Abeln gehören zu den mehr als 200 Mitgliedern der Synodalversammlung, die von Donnerstag bis Samstag in Frankfurt am Main getagt hatte.

Eine Mehrheit von ihnen hatte sich für Veränderungen in der Kirche ausgesprochen. Gefordert wurden unter anderem eine moderne Sexualmoral einschließlich einer Neubewertung der Homosexualität, die Öffnung des Priesteramtes für Frauen, eine Lockerung der Zölibatspflicht für Priester und ein anderer Umgang mit Macht. Die meisten dieser Punkte sind jedoch nur auf Ebene der Weltkirche veränderbar.

Die Voten des Synodalen Wegs im Überblick

Bei der dritten Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt haben die Teilnehmenden erstmals konkrete Beschlüsse zu Reformen in der Kirche gefasst. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fasst nachfolgend wesentliche Inhalte und Abstimmungsergebnisse zusammen:

Eine Hand hält ein Gerät für die digitale Abstimmung am 5. Februar 2022 in Frankfurt. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eine Hand hält ein Gerät für die digitale Abstimmung am 5. Februar 2022 in Frankfurt. / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA