Bode äußerte sich im Anschluss an eine zweitägigen Klausurtagung im Bistum Osnabrück. Die Versammlung von 60 Vertretern der Bistumsspitze, des Priesterrates sowie verschiedener Gremien und Berufsgruppen traf sich unter dem Motto "Vertrauen- Kirche -Zukunft".
Dabei diskutierten die Teilnehmer unter anderem über Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal, der eine Vertrauenskrise in der katholischen Kirche in Deutschland auslöste.
Verlorenes Vertrauen wieder herstellen
Allein in der Diözese Osnabrück kehrten laut Bistumsangaben in den Frühjahrsmonaten dieses Jahres doppelt soviel Menschen der Kirche den Rücken wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die erste Klausur dieser Art habe in einer "sehr offenen, konstruktiven Atmosphäre" stattgefunden, betonte Bode. Man habe Möglichkeiten erörtert, wie über die Auseinandersetzung mit dem Missbrauchsskandal hinaus verloren gegangenes Vertrauen in die Kirche wiederhergestellt werden könne.
So soll konkret geprüft werden, wie eine gemeinsame Kommunion Geschiedener künftig zugelassen werden kann. Bode kündigte an, das Thema auch in die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz einzubringen.
Mehr Verantwortung für Frauen
Weitere Themen des Treffens waren die stärkere Einbeziehung von Frauen in kirchliche Leitungsfunktionen. "Wir wollen den Raum vor der Weihe noch weiter für Frauen öffnen", sagte Bode, der auch Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist.
In Fragen der Sexualität plädierte der Bischof für einen "angstfreien" Dialog. Die Menschen würden mit ihren verschiedenen Lebensentwürfen ernst genommen, gleichzeitig müssten Kirche aber auch ihre Werteorientierung besser vermitteln.