Bischof Feige: Militär-Einsatz darf nur letztes Mittel sein

 (DR)

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hält militärisches Eingreifen zugunsten Verfolgter in Ausnahmefällen für legitim. "Wenn alle Mittel, einen politischen Kompromiss zu finden, ausgeschöpft sind - und tatsächlich nur dann - kann es als ultima ratio geboten sein, den bedrängten Menschen auch mit militärischen Mitteln zur Hilfe zu kommen", sagte Feige am Sonntag im Kloster Huysburg bei Halberstadt. Bei einer Magdeburger Bistumswallfahrt verwies er dabei auf die aktuellen Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine.

Feige betonte, militärische Gewaltanwendung sei "aus der Perspektive des Glaubens immer problematisch". In der heutigen Welt könne jedoch "das Ziel der Gewaltfreiheit mit der Pflicht kollidieren, Menschen vor Terror und Gewalt zu schützen." Militärisches Eingreifen sollte aber auf jeden Fall in Abstimmung mit der internationalen Staatengemeinschaft "von allen Seiten mitgetragen" werden, betonte der Bischof. Gleichzeitig verwies er darauf, dass dauerhafter Frieden davon abhänge, wie sehr Menschen in Würde leben könnten.

Feige äußerte sich vor rund 5.000 Katholiken aus Sachsen-Anhalt sowie Bischöfen aus Frankreich, Tschechien und Litauen. Das Bistum Magdeburg feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Es wurde am 8. Juli 1994 zusammen mit den Bistümern Erfurt und Görlitz vom damaligen Papst Johannes Paul II. errichtet. Flächenmäßig ist es das viertgrößte deutsche Bistum, mit 86.000 Katholiken zahlenmäßig jedoch das zweitkleinste. (KNA)