Bischof Fürst stellt Räume für Flüchtlinge zur Verfügung

Kloster Weingarten: Bischof will Syrien-Flüchtlinge aufnehmen

Der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, will leerstehende Räume des früheren Benediktinerklosters in Weingarten bei Ravensburg für die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen zur Verfügung stellen.

Syrische Kinder auf der Flucht vor dem Krieg (dpa)
Syrische Kinder auf der Flucht vor dem Krieg / ( dpa )

Der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, will leerstehende Räume des früheren Benediktinerklosters in Weingarten (Kreis Ravensburg) für die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Gegenüber der Schwäbischen Zeitung (Montag) bezeichnete er seinen Vorstoß auch als Appell an andere Institutionen, "schnell auf die immer größere Not zu reagieren". Er betonte, er mache in seinem Zuständigkeitsbereich das Flüchtlingsproblem in den kommenden Monaten zur Chefsache. Ein fertiges Konzept liege jedoch noch nicht vor.

Fürst hatte mehrfach schon die Bereitschaft seiner Diözese erklärt, Flüchtlinge in ihrem Zuständigkeitsbereich zu betreuen.

Vorbild St. Martin

Während eines Martinus-Kongresses in Weingarten sei bei ihm endgültig der Entschluss zum Handeln gereift, so der Bischof. Der heilige Martin habe seinen Mantel mit einem Bettler geteilt; symbolisch gelte das auch für Wohnraum: "Wir müssen uns um diese Menschen kümmern, die alles verloren haben." Das sei ein Gebot der christlichen Nächstenliebe.

Vor Ort wurde der Vorstoß des Bischofs positiv aufgenommen: "Das ist ein sehr guter Vorschlag, ein sehr gutes Vorhaben", sagte Pfarrer Ekkehard Schmid von der Pfarrgemeinde Sankt Martin, zur der die Basilika gehört und die direkt neben dem Kloster liegt. "Die Idee einer Flüchtlingsaufnahme stand schon öfter im Raum", betonte Schmid.

Jetzt müssten die Räumlichkeiten genau geprüft werden und die Integration der Flüchtlinge in das Stadtleben von Weingarten vorbereitet werden. Auch Baden-Württembergs Europaminister Peter Friedrich (SPD) reagierte positiv auf die Initiative des Bischofs: "Wir werden das gerne annehmen", sagte er gegenüber der Zeitung.


Quelle:
KNA