Bischof Gerber mahnt zum Jahrestag des Amoklaufs in Hanau

Gesellschaft noch mehr gefordert

Vier Jahre liegt der rassistische Amoklauf in Hanau jetzt zurück. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber mahnt zum Gedenktag ein Aufstehen der ganzen Gesellschaft gegen Rassismus und Antisemitismus an.

Hanau: Boris Rhein (CDU, l-r), Ministerpräsident von Hessen, Claus Kaminsky (SPD), Oberbürgermeister von Hanau, und Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, stehen am 19.02.2023 auf dem Hanauer Hauptfriedhof zwischen Gräbern der Opfer / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Hanau: Boris Rhein (CDU, l-r), Ministerpräsident von Hessen, Claus Kaminsky (SPD), Oberbürgermeister von Hanau, und Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, stehen am 19.02.2023 auf dem Hanauer Hauptfriedhof zwischen Gräbern der Opfer / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

In Hanau und deutschlandweit sowie an den Grabstätten in weiteren Ländern wird am Montag der Opfer des Anschlags vom 19. Februar 2020 gedacht.

Ein rechtsextremer Täter ermordete an diesem Tag neun Menschen in der hessischen Stadt. Fuldas katholischer Bischof Michael Gerber fordert, die Gesellschaft solle sich gemeinsam für die Menschenwürde und das Miteinander einsetzen.

Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow (KNA)
Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow ( KNA )

"Unsere Gedanken und Gebete sind vor allem bei den Angehörigen der Opfer, die ein Leben lang unter dem Verlust ihrer Lieben leiden müssen. Der Tod der jungen Menschen mahnt uns gerade jetzt, als Zivilgesellschaft im Einsatz für die unbedingte Würde eines jeden Menschen einzutreten - unabhängig von seiner Herkunft oder Weltanschauung", sagte Gerber auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

"Wir müssen weiter an der Vernetzung all jener Initiativen und Kräfte arbeiten, die sich für Menschenwürde und das Miteinander in unserem Land einsetzen."

Internationale Wochen gegen Rassismus

Unterdessen kündigte die Darmstädter Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR) an, den Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Hanau vorzuziehen. So findet dort unter anderem am Samstag ab 14 Uhr eine Gedenkdemonstration statt. Danach sind weitere Veranstaltungen in den kommenden Wochen in Hanau geplant. Auch bundesweit wird es wieder zahlreiche Aktionen gegen Rassismus geben.

Hanau: Zahlreiche Menschen haben sich bei einer Gedenkstunde auf dem Marktplatz eingefunden / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Hanau: Zahlreiche Menschen haben sich bei einer Gedenkstunde auf dem Marktplatz eingefunden / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

"Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus sowie des Rechtsrutsches haben die Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Zum UN-Tag gegen Rassismus am 21. März rufen wir daher gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag zu Rundgängen für Demokratie und gegen Rassismus auf", teilte Stiftungsvorstand Jürgen Micksch mit. "Menschenrechte für alle" lautet das Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024, die im März stattfinden.

Quelle:
KNA