Das sagte der Eichstätter Bischof bei einem Symposium zu dem Thema, das am Wochenende in Eichstätt stattfand. Hanke ergänzte, er fühle "Trauer und Bestürzung über die unentschuldbaren Verbrechen, für die vor allem einer meiner Vorgänger im Bischofsamt in seiner Eigenschaft als Landesherr verantwortlich war".
Historische Forschung
Das Ziel der historischen Forschung zur Hexenverfolgung solle daher nicht allein in der Sammlung und Katalogisierung des Vergangenen bestehen, sondern auch in der Aufarbeitung der Geschehnisse. Man müsse fragen, wie es dazu habe kommen können, und möglichst Lehren ziehen, um zu verhindern, dass Ähnliches erneut geschehe.
"Auf den ersten Blick erscheint ein solcher Gedanke möglicherweise absurd, denn unsere heutige aufgeklärte Gesellschaft und unser liberaler Rechtsstaat scheinen einen solchen monströsen Irrsinn von vorneherein auszuschließen", so der Bischof. "Doch manche Regelungen und Überzeugungen, die uns heute optimistisch machen, dass ein solcher Wahn nicht mehr ausbrechen könnte, existierten zumindest schon im Ansatz bereits vor den Hexenverfolgungen."
Daher sei es notwendig, die sozialen Mechanismen zu verstehen, die die Verfolgung einst ausgelöst, begünstigt, verstärkt und am Leben gehalten hätten.
Gerechtigkeit zuteilwerden lassen
Hanke fügte hinzu, er hoffe, dass die Aufarbeitung dazu beitrage, den Opfern der Hexenverfolgung rückblickend eine Art späte Gerechtigkeit zuteilwerden zu lassen. Der für das Symposium zuständige zweite Vorsitzende des Eichstätter Diözesangeschichtsvereins, Klaus Littger, fügte hinzu, es gebe zur Hexenverfolgung offenbar großen Gesprächsbedarf. Zu der Konferenz seien mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Süddeutschland gekommen. Man werde das Thema weiter bearbeiten.
Hexenverfolgungen hat es in Europa vom ausgehenden Mittelalter bis in die frühe Neuzeit gegeben. Zu den Zentren der Verfolgung habe unter anderem das fränkische Hochstift Eichstätt gehört, hieß es.