Rem (1546-1618) habe andere in ihrem Glaubensleben ermutigt und bestärkt, er hätte Orientierung gegeben, so Hanke am Donnerstagabend in Ingolstadt.. "Er hat das Feuer der Sehnsucht nach Gott geschürt und Geschmack auf den Himmel gemacht." Jakob Rem starb vor 400 Jahren in Ingolstadt. Derzeit wird geprüft, ob der als intensiver Marienverehrer bekannte Jesuit seliggesprochen werden kann.
"Er war ein Vorbild im Glauben, er hat ihn überzeugend gelebt", urteilte Hanke über Rem. Der Bischof sprach bei der Vortragsveranstaltung "Heilige - Stars der Kirche oder verrückte Idealisten?". Den Termin richteten die Katholische Akademie in Bayern und das Diözesanbildungswerk Eichstätt im Ingolstädter Canisiuskonvikt aus.
Heiligsprechung brauche "gewaltiges Interesse und Geld"
Der emeritierte Regensburger Dogmatikprofessor Wolfgang Beinert erklärte, für eine Heiligsprechung brauche es zwei Dinge: "ein gewaltiges Interesse und Geld". Daher würden auch viele "heiligmäßige Christen" nicht heiliggesprochen, die sich etwa aufopferungsvoll um die langjährige Pflege eines Angehörigen kümmerten. Jeder kenne so jemanden, aber dieser Einzelne sei eben nicht weithin bekannt.
Beinert ergänzte, aus dogmatischer Sicht sei ein Katholik, der mit Heiligen wenig anfangen könne, genauso gut wie ein brennender Heiligenverehrer. "Das sollte man in der Ökumene mehr bedenken."
Der Jesuit Martin Maier, Europa-Beauftragter seines Ordens in Brüssel, erinnerte an den vergangenen Sonntag heiliggesprochenen Oscar Romero (1917-1980). Der salvadorianische Erzbischof war wegen seines Eintretens gegen die Militärjunta am Altar erschossen worden. Für dessen angemessene Verehrung «müssen wir auch heute die Wahrheit über die Welt sagen: dass es eine immer größere Ungleichheit gibt», forderte Maier.