Bischof Koch über das Treffen der ostdeutschen Bischöfe

"Die Ausbildung ist uns ein Herzensanliegen"

Die katholischen Bischöfe aus Ostdeutschland haben sich auf Einladung von Bischof Heiner Koch in Dresden getroffen. Seine Amtskollegen kamen aus Berlin, Magdeburg, Görlitz und Erfurt.

Vorgänger-Bischof Heiner Koch in Dresden (epd)
Vorgänger-Bischof Heiner Koch in Dresden / ( epd )

domradio.de: Was waren denn die Hauptthemen des Treffens?

Koch: Ich hatte zu dem Treffen eingeladen, nachdem ich meinen Antrittsbesuch bei meinen Nachbardiözesen hier in Dresden und Meißen gamcht hatte, einfach zunächst einmal, um zusammen zu sein und sich auszusprechen. Es war also keine Sitzung geplant im kalssischen Sinne mit Tagesordnung, sondern wir wollten einfach mal sprechen. Wie ist die Situation bei uns, wie empfinden wir sie persönlich, wie empfinden wir sie pastoral und in der Personalsituation. Ein freier Austausch also. Das war auch ganz wichtig, weil Vieles mal nachbesprochen werden konnte, was bei Konferenzen etwa oder bei der Bischofskonferenz auf der Strecke bleibt. Aber es hat sich ergeben, dass wir über einige Themen ausführlich gesprochen haben. Das waren für uns vor allen Dingen Fragen der Ausbildung, sowohl der Priester wie der Diakone wie der Laientheologen wie auch der Kirchenmusiker. Wir müssen hier zusammen arbeiten und es steht Vieles auf dem Prüfstand, was die weitere Entwicklung betrifft. Wie werden wir wo, wie die Ausbildung intensivieren können, zusammenlegen können, wie gehen wir mit veränderten Zahlen um. All das war ein großes Thema, weil uns natürlich die Ausbildung und die Weiterbildung ein ganz großes Herzensanliegen ist angesichts der neuen Herausforderungen, die wir haben. Wir brauchen gut gebildete pastorale Kräfte, aber genauso auch Kirchenmusiker etc. Der zweite Schwerpunkt war, nach den Beschlüssen der Bischofskonferenz zur Prävention gegen Missbrauch, wie werden wir zusammenarbeiten, wie werden wir unsere Zusammenarbeit gestalten. Das ist ein ziemlich anspruchsvolles Programm, was wir uns vorgenommen haben von Seiten der Bischöfe, zur Bildung und zur Prävention. Wie können wir das in unseren Diözesen hier meistern, dass es auch qualitätsmäßig gut wird, auch wenn wir nicht Personen freistellen können wie in einem großen Bistum wie Köln.  Sicherlich war das Thema Gotteslob ein Thema und das Thema der ökumenischen gottesdienste an Sonn- und Feiertagen. Hier müssen wir auf eine Linie kommen, werden wir auch mit den Bischöfen nochmal überlegen, welche Fragen sich daraus entwickeln und wie die inhaltliche Regelung durchgehalten wird oder eben nicht. Da haben wir auch versucht, eine Linie zu bekommen.

domradio.de: Welche Ideen gibt es denn jetzt, sich untereinander besser zu vernetzen oder zusammenzuarbeiten? Wird es regelmäßige Treffen geben?

Koch: Ja, wir haben vereinbart, uns regelmäßig zu treffen. Das ist unumgänglich, es kann auch nicht sein, dass wir uns selten treffen, weil viele Fragen so schnell auf den Tisch kommen und viele Entscheidungen jetzt getroffen werden müssen. Wir werden uns also regelmäßig treffen, wir haben neue Termine ausgemacht. In vierzehn Tagen sehen wir uns bei der Bischofskonferenz wieder, aber dann haben wir auch schon im Dezember ein neues Treffen in Leipzig ausgemacht.

domradio.de: Mit welchen Themen dann?

Koch: Das wird sich erst im Lauf der Monate ergeben. Ich werde eine Liste führen, schlichtergreifend, wo alle Themen angemeldet werden, die man gemeinsam zu besprechen hat. Wir wollen uns Termine freihalten, um spontan noch reagieren zu können. Es wird also nicht nur um Grundsatzthemen gehen, sondern um alles, was bis dahin ansteht. Und so wie ich die rasante Entwicklung in diesen Diözesen hier sehe, wird es sich ganz schnell immer ergeben, ganz neue Themen schnell behandeln zu müssen.


 

Bischof Heiner Koch in Dresden (epd)
Bischof Heiner Koch in Dresden / ( epd )
Quelle:
DR