Bischof Hinder hofft auf anhaltende Waffenruhe im Jemen

Nach rund sieben Jahren Kampfhandlungen

Der für die Arabische Halbinsel zuständige katholische Bischof Paul Hinder hofft auf ein Anhalten der Waffenruhe im Jemen. Nach rund sieben Jahren Kampfhandlungen war eine Waffenruhe in Kraft getreten.

Sieben Jahre nach Kriegsbeginn sehen sich die Konfliktparteien im Jemen in einem Patt gefangen - und vereinbaren eine Waffenruhe / © Hani Mohammed/AP (dpa)
Sieben Jahre nach Kriegsbeginn sehen sich die Konfliktparteien im Jemen in einem Patt gefangen - und vereinbaren eine Waffenruhe / © Hani Mohammed/AP ( dpa )

"Die Tatsache, dass unterdessen alle Kriegsparteien einzusehen scheinen, dass keine Seite den Krieg auf dem Schlachtfeld gewinnen kann, berechtigt zur Hoffnung, dass die Waffenruhe den Ramadan überdauert", sagte der Bischof dem Schweizer Portal "kath.ch" in einem am Freitag veröffentlichten Interview.

Bischof Paul Hinder / © Gregory A. Shemitz/CNS photo (KNA)
Bischof Paul Hinder / © Gregory A. Shemitz/CNS photo ( KNA )

Er schließe nicht aus, dass einzelne Fraktionen mit selbstständigen Aktionen den Krieg erneut anzufachen versuchten, so Hinder. "Im Moment bin ich jedoch zuversichtlich, dass es zu substanziellen Verhandlungen zugunsten einer dauernden Waffenruhe kommt." Nach rund sieben Jahren Kampfhandlungen in dem Land auf der Arabischen Halbinsel war am 2. April eine Waffenruhe in Kraft getreten.

Bald Nachfolger für Hinder?

Der am Freitag 80 Jahre alt gewordene Schweizer Ordensgeistliche Paul Hinder ist seit 2005 Apostolischer Vikar im Apostolischen Vikariat Südliches Arabien mit Sitz in Abu Dhabi. Seit April 2020 betreut er zudem als Administrator das Apostolische Vikariat Nördliches Arabien.

Schon zu seinem 75. Geburtstag vor fünf Jahren hatte Hinder, der dem Kapuzinerorden angehört, dem Papst - wie vom Kirchenrecht vorgesehen - seinen altersbedingten Rücktritt als Bischof angeboten. Hinsichtlich seiner Nachfolge zeichne sich nun eine Lösung ab, sagte Hinder im Interview: Die Bekanntgabe des Namens dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

Katholische Kirche in Arabien

Auf der Arabischen Halbinsel gibt es zwei Apostolische Vikariate, also Vorstufen einer Diözese - für das Südliche Arabien (Vereinigte Arabische Emirate, Jemen, Oman) und das Nördliche Arabien (Bahrain, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien). Zusammen haben sie eine Fläche von rund drei Millionen Quadratkilometern und zählen damit zu den größten Kirchenbezirken der Welt. Insgesamt leben in den Vikariaten rund 3,5 Millionen Katholiken, die von nicht einmal 140 Priestern betreut werden.

Papst Franziskus in Abu Dhabi  / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus in Abu Dhabi / © Vatican Media ( KNA )
Quelle:
KNA