Das sagte Jung laut seiner Pressestelle am Sonntag in Würzburg zur Eröffnung der diözesanen Kiliani-Wallfahrtswoche. Dazu zähle der Einsatz für Menschen auf der Flucht, ergänzte Jung.
Dieses Problem werde zunehmend dringlicher wegen Klimaveränderungen und Kriegen, die globale Auswirkungen hätten. Ebenso wichtig sei es, sich für das ungeborene Leben und gegen den assistierten Suizid einzusetzen.
Notwendigkeit von Reformen in der Kirche
In diesem Zusammenhang warnte Jung davor, auf alte und kranke Menschen könne der Druck entstehen, anderen nicht auf der Tasche zu liegen. Um diesen Menschen beizustehen, könnten die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan als Vorbild dienen: "Vor den Mächtigen knickten sie nicht ein, sondern verkündeten mutig den Glauben." Kilian, Kolonat und Totnan waren irische Missionare, die um 689 in Würzburg den Märtyrertod erlitten. An sie erinnert jedes Jahr im Sommer die Kiliani-Wallfahrtswoche, die noch bis 16. Juli dauert.
![Bischof Franz Jung / © Harald Oppitz (KNA) Bischof Franz Jung / © Harald Oppitz (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/bischof-franz-jung_1.jpg.avif?itok=_Y75249G)
Jung fügte hinzu, in der katholischen Kirche in Deutschland sei in den vergangenen Jahren die Notwendigkeit von Reformen deutlich geworden - durch "die erschreckende Empathielosigkeit gegenüber den Opfern der eigenen Organisation", Intransparenz im Umgang mit Macht und Finanzen, ungenügende Aufsichtsinstanzen, eine unzureichende Beteiligung der Gläubigen an wichtigen Entscheidungsfindungen und die Frage nach der Rolle der Frau.
Wenn die Kirche glaubwürdig das Reich Gottes verkünden wolle, müsse sie lernen, selbst auf die Suche nach der Gottesherrschaft und deren größerer Gerechtigkeit zu gehen.