Die Kirche sei den Menschen nicht gleichgültig. Die Reichweite der Kirche in die Gesellschaft hinein bleibe hoch, gerade auch unter Kinder und Jugendlichen, sagte der Würzburger Bischof auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Erneuerung der Kirche als Prozess
"Seit Jahren wissen wir, an welchen Problemstellungen wir arbeiten", fügte Jung hinzu. Er erinnerte daran, dass erst jüngst in Rom die Weltsynode über aktuelle Herausforderungen diskutiert habe. In Deutschland setze man auf die Fortsetzung des Reformprojekts Synodaler Weg. Gerade habe man dazu einen Synodalen Ausschuss zur Vorbereitung eines Synodalen Rates ins Leben gerufen. Der Bischof wörtlich: "Wir arbeiten an der Erneuerung unserer Kirche. Wir bleiben dran. Bleiben Sie drin!"
Jung lobt Bereitschaft für Ehrenamt
Auch die überdurchschnittliche Bereitschaft von Katholikinnen und Katholiken, sich ehrenamtlich einzubringen, sei eine wichtige Erkenntnis der Studie, ergänzte Jung. Das gelte nicht nur innerkirchlich, sondern auch in der Gesellschaft. Es gebe ein hohes Potenzial von Menschen, die aus ihrer Glaubensüberzeugung heraus bereit seien, sich einzubringen für andere. Die Studie zeige, dass viele dies als sinnstiftend und positiv empfänden.
Trend: Religiösität nimmt ab
Die evangelische Kirche legt seit 1972 alle zehn Jahre eine KMU vor. An der repräsentativen und umfangreichen Studie hatte sich erstmals auch die katholische Kirche beteiligt.
Die wichtigsten Ergebnisse der neuen Studie: Die Deutschen sind immer weniger religiös und setzen wenig Vertrauen in die Kirchen. Viele Kirchenmitglieder denken über einen Austritt nach, so dass sich der Mitgliederschwund noch beschleunigen könnte. Auf der anderen Seite engagieren sich kirchennahe Gläubige besonders stark für die Gesellschaft.