Das sagte Kohlgraf bei der am Wochenende neugewählten Frauenkommission im Bistum Mainz laut einer Mitteilung der Diözese.
Verbot aus dem Vatikan
Der Vatikan hatte zuletzt entsprechenden Reformforderungen eine Absage erteilt. In einem Brief im April erklärte das vatikanische Amt für Gottesdienste und Sakramente, dass es Frauen und nicht zum Priester geweihten Männern weiterhin nicht gestattet sei, in Gottesdiensten mit Eucharistiefeier zu predigen.
"Zwischen den Stühlen"
Kohlgraf merkte deshalb an: "Ich sitze da allerdings zwischen den Stühlen, denn ich kann ein 'Nein' aus Rom nicht völlig ignorieren. Ich werbe dafür, kirchenrechtskonforme Möglichkeiten der Verkündigung durch Frauen zu nutzen." Zugleich wolle er das Thema weiter ins Gespräch bringen. Bisher ist Frauen in katholischen Wortgottesdiensten das Predigen erlaubt, nicht aber in der Heiligen Messe.
Frauenkommissionen in Bistümern
Erstmals war im Juni 2021 eine Frauenkommission im Bistum Mainz als Beratungsgremium des Bischofs ins Leben gerufen worden. Frauen aus den Verbänden Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) hatten Kohlgraf die Einrichtung eines solchen Gremiums vorgeschlagen, das es laut Bistum Mainz etwa auch in den Diözesen Münster, München und Freising, Speyer, Augsburg, Passau und Würzburg gibt.
Der nun für die nächsten vier Jahre neugewählten zweiten Frauenkommission im Bistum Mainz gehören zwölf Frauen an. Es sind Kerstin Pulm aus Mainz-Hechtsheim, Ina May aus Darmstadt, Ursula Büsch aus Heidesheim, Anne-Kathrin Lamke aus Mainz, Renate Flath aus Heppenheim/Bergstraße, Nicola Diefenbach aus Eppertshausen (Bachgau), Christine Maurer aus Heppenheim, Susanne Botthof-Schlitt aus Antrifttal, Renate Götz aus Ingelheim, Christina Feifer aus Viernheim, Gertrud Wellner aus Ingelheim und Anne-Maria Krampff aus Einhausen.