Bischof Mixa hält nichts von neuer Zölibatsdebatte und nimmt Zollitsch in Schutz

Bruderhilfe aus Augsburg

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hält eine neue Debatte über den Zölibat für "nicht hilfreich". Die Kirche sollte sich nicht von außen Zeitgeist-Fragestellungen aufdrängen lassen, die zu Irritationen hinsichtlich ihrer geistlichen Ordnung führten, erklärte Mixa am Donnerstag in Augsburg. Die verpflichtende Ehelosigkeit der Priester sei nicht verantwortlich für den geringen geistlichen Nachwuchs in Deutschland. Ähnlich hatte sich auch der Kölner Weihbischof Dr. Heiner Koch am Dienstag geäußert.

 (DR)

Zugleich nahm Mixa den neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gegen Spekulationen in Schutz. Interview-Äußerungen des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch, wonach die Zölibatspflicht für Priester theologisch nicht notwendig sei, hätten in den Medien den Eindruck erweckt, als rücke Zollitsch von dieser Vorschrift ab. Der Konferenzvorsitzende solle offenbar mit sensationell aufgemachten Presseberichten in eine bestimmte Ecke gerückt werden. Dafür biete der Wortlaut des Interviews aber keinen Ansatz.

Zollitsch habe in dem "Spiegel"-Gespräch deutlich erklärt, dass nur ein Konzil die priesterliche Pflicht zur Ehelosigkeit aufheben könnte und dass weltweit eine große Mehrheit der Bischöfe dagegen sei, unterstrich Mixa. Außerdem verwies der Augsburger Bischof auf das Schreiben "Sacramentum Caritatis" von Papst Benedikt XVI. Dieser habe vor einem Jahr den Zölibat als "ausdrucksvolles Zeichen der völligen und ausschließlichen Hingabe an Christus, die Kirche und an das Reich Gottes" bekräftigt. Dieses Symbol sei "ein unschätzbarer Reichtum für die Kirche", der nicht aus kurzfristigen Erwägungen aufs Spiel gesetzt werden dürfe.

In Folge des Spiegel "Spiegel"-Gesprächs hatten sich mehrere Bischöfe, Theologen und Vereinigungen zum Thema zu Wort gemeldet.

Mehr zum Thema