Bischof Neymeyr plädiert für kinderfreundlichere Kirche

Kinder stärker in den Fokus rücken

Die Kirche muss nach Auffassung des Erfurter Bischofs Neymeyr für Kinder und Familien wieder attraktiver werden. Nicht mal er selbst sei als Kind gerne in die Kirche gegangen, schreibt er im aktuellen Fastenhirtenbrief.

Bischof Ulrich Neymeyr im Portrait / © Jacob Schröter (KNA)
Bischof Ulrich Neymeyr im Portrait / © Jacob Schröter ( KNA )

Die Kirche muss nach Ansicht des Erfurter Bischofs Ulrich Neymeyr Kinder stärker in den Fokus rücken. "Leider müsst Ihr im Gottesdienst oft erleben, dass nur die Erwachsenen angesprochen werden und dass Eure Lebenswelt in der Kirche überhaupt nicht vorkommt", schreibt er in einem Hirtenbrief zur Fastenzeit. An kirchlichen Orten müssten junge Familien aber erfahren, dass sie mit ihren Kindern willkommen seien.

Zugleich betont Neymeyr, dass die Familie der entscheidende Ort sei, damit Kinder in den Glauben hinwachsen könnten. "Die katholischen Kindergärten, der katholische Religionsunterricht, die Erstkommunion- und die Firmvorbereitung können die religiöse Erziehung in der Familie nur unterstützen, aber nicht ersetzen", so der Bischof.

Im Hirtenwort räumt Neymeyr ein: "Ich bin als Kind nicht gerne in die Kirche gegangen, weil ich es sehr langweilig fand." Es sei froh gewesen, wenn ein Kind neben ihm saß, mit dem er Gebetbildchen aus dem Gesangbuch tauschen konnte. Das habe sich erst geändert, als er Messdiener wurde: "Von da an bin ich gerne in die Kirche gegangen. Ich habe erfahren, was die einzelnen Teile der Messe bedeuten. Ich hatte etwas zu tun. Ich war ganz nah dabei." Der Hirtenbrief wird in den Gottesdiensten zum ersten Fastensonntag verlesen.


Quelle:
KNA