In der in Freiburg erscheinenden "Herder Korrespondenz" sagte Oster am Montag zu der Frage "Kann es sein, dass man in den Fünfzigerjahren so jemanden nicht geweiht hätte: einen Radiomoderator mit Freundin, der als Clown auftritt und sich von der Kirche deutlich entfernt hatte?", dass das "wahrscheinlich stimmt".
Oster hält auch bei heutigen Jugendlichen Suchbewegungen für normal. "Ich wünsche mir nicht die Jugendlichen, die nach der Firmung einfach nur scheinbar geradlinig katholisch durchs Leben ziehen. Die gibt es eh nicht." Der Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz sieht sich auch heute noch als einen Suchenden. Zugleich sprach er über "die tiefe Erfahrung des Angekommenseins bei Christus".
"Sucht, fragt, zweifelt"
Als Professor rief Oster nach eigenem Bekunden die Studenten auf, alles infrage zu stellen. Traditionen sollten nicht ungeprüft übernommen werden: "Sucht, fragt, zweifelt, ringt, ernsthaft und redlich." Dabei könne darauf vertraut werden, "dass man Wahrheit wirklich finden kann", so Oster.