Die Kirche müsse die Frage beantworten, was Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften zu Homosexualität, zu Gender-Fragen oder zu den Rollen von Mann und Frau für die Theologie bedeuten, sagte Overbeck in Mülheim, wie das Bistum Essen am Montag mitteilte. Mit Blick auf homosexuelle Menschen forderte der Bischof, sie dürften in keiner Weise diskriminiert werden.
Moralische Fragen
Die Kirche habe in der Vergangenheit versucht, "verloren gegangene politische Macht durch die Moral zu retten", sagte der Bischof. Dadurch sei in Fragen der Sexualität ein moralischer Druck auf die Gläubigen entstanden, der - im Vergleich zu anderen Glaubensthemen - unverhältnismäßig gewesen sei.
Auch angesichts der Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Missbrauchsstudie müsse die Kirche nun fragen: "Was ist von dieser Moral noch gültig - und was nicht mehr?" Hinter diese Frage komme die Kirche "nicht mehr zurück".