"Aber nicht mehr heute", sagte der Ruhrbischof am Montag dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (online). Diese "Basta-Kommunikation hatte ja keinen Erfolg". Er äußerte sich im Nachgang zu einem Rom-Besuch der deutschen Bischöfe.
Mitte November hatten sich die deutschen Bischöfe zu ihrem turnusgemäßen Besuch im Vatikan eingefunden. Knapp eine Woche danach hatte dieser die Kritik von zwei wichtigen Kurienkardinälen am deutschen Reformprozess Synodaler Weg veröffentlicht.
Eher altmodisches Auftreten mancher Spitzenvertreter der Kurie
Overbeck zeigte sich nach den Treffen in Rom erfreut über eine teils "gute Gesprächskultur". Zugleich merkte er an: "Daneben aber gibt es, zugegeben, schon noch ein eher altmodisches Auftreten mancher Spitzenvertreter der Kurie, die nicht sonderlich am Austausch interessiert sind oder die nicht einen Deut an althergebrachten Mustern rütteln lassen wollen." An dem deutschen Reformprozess gelte es festzuhalten.
Als verfehlt bezeichnete Overbeck die Vorstellung, die Minderheit der Reformgegner müsse "nur lange genug in Rom intervenieren, und dann würden irgendwann schon alle zur Ordnung gerufen oder auf Linie gebracht. Damit ist es vorbei", sagte der Ruhrbischof. Und sollten sich auf diesem Weg doch "vermeintliche" Erfolge etwa in Form weiterer römischer Dekrete einstellen, "dann werden das Pyrrhus-Siege sein".
Papst hat über Woelki-Rücktrittsgesuch nicht entschieden
Overbeck äußerte sich auch zur ungewissen Zukunft des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki, der als Kritiker des Synodalen Wegs gilt. Der Erzbischof hatte auf Drängen des Papstes diesem seinen Rücktritt angeboten; über das Gesuch hat Franziskus bislang nicht entschieden. "Ich weiß nicht, ob ein Kalkül dahintersteckt", so Overbeck. "Aber die Zeiten, da sich über Personalfragen noch kirchenpolitische Richtungsentscheidungen forcieren ließen, sind ziemlich vorbei."