"Auf Jahre hinaus wird kein ostdeutsches Bistum dazu in der Lage sein, allein mit eigenen Mitteln allen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen", sagte Timmerevers dem Internetportal katholisch.de.
So erhalte das Bistum Dresden-Meißen aus dem "Strukturbeitrag" des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) derzeit 17 Millionen Euro pro Jahr, erklärte Timmerevers. "Wenn wir dieses Geld nicht hätten, könnten wir vielen pastoralen Aufgaben und Verpflichtungen der Pfarreien und des Bistums nicht nachkommen." Dem in Sachsen und Ost-Thüringen gelegenen Bistum gehören rund 142.000 Katholiken an, das sind 3,5 Prozent der Bevölkerung.
Neuverhandlung der Finanzhilfen
Der Bischof betonte, die Finanzhilfe werde derzeit neu verhandelt, "und noch ist in dieser Frage alles offen". Er sei "der festen Überzeugung, dass es auch in Zukunft eine große Solidarität der westdeutschen Bistümer mit den ostdeutschen Bistümern geben muss". In dieser Frage sei er optimistisch. "Ich spüre, dass es bei meinen westdeutschen Mitbrüdern sehr viel Verständnis für unsere Situation hier im Osten gibt und deshalb sicher gute Lösungen gefunden werden."
Das Interview fand anlässlich des ersten Jahrestags der Ernennung von Timmerevers (64) zum Bischof von Dresden-Meißen durch Papst Franziskus statt. Er fühle sich in dem Amt "sehr wohl" und sehe, dass die Angehörigen des Bistums seinen Dienst "mit sehr viel Wohlwollen begleiten", betonte der frühere Weihbischof des Bistums Münster. Er war vor seinem Wechsel nach Dresden Bischöflicher Offizial für das Oldenburger Land.