Am Rand der Syrien-Gespräche, die mit einem Treffen der UN-Vermittler mit der Assad-Delegation fortgesetzt wurden, betonte der chaldäisch-katholische Bischof von Aleppo Audo, dass die Syrer ihren eigenen Weg zu einem friedlichen Miteinander finden müssten. Hilfe von außen sei dabei willkommen, jedoch keine Kommandos, betonte der Präsident der syrischen Sektion des katholischen Hilfswerks Caritas.
Eigene Lösungen finden
Die Großmächte sollten nicht versuchen, den syrischen Konfliktparteien eine politische Lösung für den Bürgerkrieg aufzuzwingen. Die Syrer seien in dieser Frage sehr empfindlich und würden sich keinem Diktat von außen beugen.
Der Bischof erklärte, dass Präsident Assad in den westlichen Medien dämonisiert würde. Assad sei nicht der Teufel, aber sicher auch kein Engel. Das Assad-Regime gewährte den Christen volle Religionsfreiheit, viele Christen wirkten für das Regime.
Garantie für humanitäre Hilfe
Unterdessen verlangten der Weltkirchenrat und Pax Christi International von den Parteien einen ernsthaften Willen, den Konflikt zu lösen. Das Los der Menschen in dem geschundenen Land zu verbessern, sollte im Zentrum aller Bemühungen stehen, hieß es. Humanitäre Hilfe für alle Menschen in den eingekesselten Orten und Regionen müsse garantiert werden.
Forderungen bei Genfer Gesprächen
Bei den Genfer Gesprächen will der UN-Vermittler Staffan de Mistura die Opposition und das Assad-Regime zur Bildung einer Übergangsregierung bewegen. Später sollen eine neue Verfassung verabschiedet und Wahlen abgehalten werden.
Kritik an Assad
Während das Regime nicht über eine Ablösung Assads diskutieren will, verlangt die Opposition dessen Absetzung. Ermittler der Vereinten Nationen beschuldigen Assad, die Hauptverantwortung für etliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu tragen. Der Syrien-Konflikt begann vor fünf Jahren, mehr als 260.000 Menschen starben. Rund fünf Millionen Syrer flüchteten aus dem Land, darunter eine Million Christen.
Die neue Runde der Syrien-Gespräche zur friedlichen Beilegung des vor fünf Jahren begonnenen Konflikts begann am Montag und soll bis Donnerstag nächster Woche dauern Danach sind zwei weitere Runden geplant.