Ökumene-Institut 50 Jahre alt
In dem vor zehn Tagen veröffentlichten Schreiben geht der Papst auf die Theologie der Eucharistie, Fragen der Gottesdienstpraxis und auf Konsequenzen für das kirchliche Leben ein. Er mahnt unter anderem bessere Predigten sowie eine sorgfältige Auswahl des geistlichen Nachwuchses an. Der mit 152 Seiten bisher längste offizielle Text Benedikt XVI. fußt auf der Bischofssynode im Vatikan im Oktober 2005. Rund 250 Bischöfe aus aller Welt hatten damals zu Fragen der Eucharistie getagt.
Der Braunschweiger Bischof Weber gehört als Catholica-Beauftragter der VELKD und als Vorsitzender der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zu den wichtigsten Persönlichkeiten im ökumenischen Dialog in Deutschland. Er äußerte sich bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des katholischen Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn. Die international angesehene Forschungsstelle verfügt über die weltweit größte Spezialbibliothek für Ökumene mit rund 160.000 Bänden.
Weber rief die Kirchen auf, sich um größeres gegenseitiges Verstehen zu bemühen. Die Stärke der ökumenisch-theologischen Wissenschaft sei es, den anderen mit seinen Prägungen und besonderen Merkmalen wahrzunehmen, so der Bischof. Durch gegenseitiges Verständnis nehme der Grad der Fremdheit ab. Zu den Gästen der Feier im Möhler-Institut zählten auch die Kardinäle Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates.
Bischof Weber: Papstschreiben ist Einladung zu Gespräch
"Die Tür ist weit geöffnet"
Positiv hat sich der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Bischof Friedrich Weber, über das Papstschreiben "Sacramentum caritatis" geäußert. Indem Benedikt XVI. darin um Verständnis für die katholische Position zum Abendmahl bitte, öffne er die Tür zum Gespräch sehr weit, sagte er am Freitagabend in Paderborn. Das Papier sei eine Einladung an die evangelische Kirche, auch ihre Positionen auf Augenhöhe vorzutragen.
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