"Es erscheint fast wie ein Wunder, dass nunmehr endlich auch ein Treffen des Moskauer Patriarchen mit dem Papst zustande gekommen ist", schreibt der Magdeburger Bischof und Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag auf dem Internetportal katholisch.de. "Lange erwartet und immer wieder von russischer Seite als noch nicht möglich zurückgestellt, ist es jetzt doch gelungen, ein solches Hoffnungszeichen zu setzen, aber ohne Gottesdienst oder Gebet."
Als Schlüssel wertet Feige die Aussage der gemeinsamen Abschlusserklärung, dass beide Kirchen nicht Konkurrenten, sondern Geschwister seien. Trotz aller Hindernisse fühlten sich Papst und Patriarch verpflichtet, die "zwischenkirchliche Versöhnung ernsthaft voranzutreiben, in vielen Bereichen zusammenzuarbeiten und den anderen Menschen das Evangelium Christi einmütig zu bezeugen".
Auffällig findet es der Bischof zugleich, dass es in der gemeinsamen Erklärung vor allem um soziale und ethische Probleme sowie die Verteidigung christlicher Werte gehe. Dennoch werde das Treffen sicherlich Auswirkungen auch auf die theologische Diskussion zwischen den Kirchen haben, zeigt sich Feige überzeugt.
Papst Franziskus und Patriarch Kyrill hatten sich am Freitag auf Kuba getroffen und eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. Es war die erste Begegnung überhaupt zwischen den Oberhäuptern von katholischer und orthodoxer Kirche seit der Kirchenspaltung vor fast 1.000 Jahren.