Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, sagte, Lehmann entspreche dem Bild eines wahren Bischofs. Er sei «Vater, Hirte und Diener» der ihm anvertrauten Ortskirche.
Der Nachfolger Lehmanns im Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, betonte, der Kardinal sei den deutschen Bischöfen ein geschätzter und oft bewunderter Konferenz-Vorsitzender gewesen. Er habe der Kirche in Deutschland ein Gesicht gegeben. Der scheidende Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Peter Steinacker, der auch für die Pfälzer und rheinische Landeskirche sprach, dankte Lehmann für brüderliche Solidarität und menschliche Herzlichkeit.
In seiner Predigt sagte Lehmann, die Verkündigung des Evangeliums habe es immer wieder mit widrigen Winden zu tun. Nie dürfe die Kirche den Kampf mit ihnen aufgeben und erlahmen. Lehmann sprach von «Kleinglaube» und einer «Müdigkeit der durchaus Glaubensbereiten».
Er warnte davor, das «Vertrauen auf den Herrn» zu verlieren. Dann «gehen wir unter», so der Kardinal.
Lehmann, der 72 Jahre alt ist, war am 2. Oktober 1983 im Mainzer Dom zum Bischof geweiht worden. Seither steht er an der Spitze des Bistums Mainz. Fast 21 Jahre war er Konferenz-Vorsitzender; Mitte Februar legte er dieses Amt aus Gesundheitsgründen nieder. Im Februar 2001 hatte ihn der damalige Papst Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben.
Zu den Teilnehmern des Festgottesdienstes gehörten zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Wissenschaft und Wirtschaft.
Gekommen waren unter anderen der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) und sein hessischer Amtskollege Roland Koch (CDU).
Bischofsjubiläum von Kardinal Lehmann
"Vater, Hirte und Diener"
Mit einem Festgottesdienst im Mainzer Dom ist am Donnerstag das 25-Jahr-Jubiläum der Bischofsweihe von Kardinal Karl Lehmann begangen worden. Dazu hatten sich rund 1.500 Menschen im Dom versammelt. Lehmann dankte "für die Gaben Gottes und die Hilfe der Menschen in diesen 25 Jahren".
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