Bischofskonferenz sieht keinen Bedarf an Dialog mit Piusbrüdern

"Sache des Vatikan"

Die Deutsche Bischofskonferenz sieht bis auf weiteres keinen Bedarf an einem Dialog mit der vom Vatikan nicht anerkannten Priesterbruderschaft Pius X. Das Gespräch mit den Traditionalisten sei zunächst eine Sache des Vatikan, betonte Bischofskonferenz-Sprecher Matthias Kopp am Freitag auf Anfrage in Bonn.

 (DR)

Zuvor hatte der deutsche Distriktobere der Bruderschaft, Franz Schmidberger, in einem Offenen Brief erklärt, in einen «sachlichen Dialog» mit den Bischöfen treten zu wollen. Thema sollten nicht nur die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils sein, sondern auch die kirchlichen Entwicklungen in den Jahren danach. Als Beispiel nannte Schmidberger das Selbstverständnis der katholischen Kirche.

Wörtlich heißt es: «Die verwässerte Verkündigung von 30 Jahren zeigt ihre Früchte. Das Glaubenswissen der Katholiken ist auf einem nie gekannten Tiefpunkt angelangt. Viele Gläubige wissen nicht einmal mehr, was die Kirche an Ostern oder Pfingsten feiert.»

«Offene Briefe - wie der von Herrn Schmidberger - werden von uns grundsätzlich nicht beantwortet», so Kopp. Die Debatte um die Pius-Bruderschaft werde aber sicherlich Thema bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Hamburg sein.