Kardinal Joachim Meisner weihte am Samstag den bisherigen Personalchef Ansgar Puff im Kölner Dom zum Bischof. Der 57-Jährige wird für den Pastoralbezirk Süd des Erzbistums mit rund 600.000 Katholiken verantwortlich sein.
Meisner vollzog die Weihe gemäß kirchlicher Tradition durch Handauflegung und Gebet. Weitere Bischöfe legten Puff die Hände auf, darunter Kurienkardinal Paul Josef Cordes und der Vizevorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Hildesheims Bischof Norbert Trelle. In seiner Predigt sagte Meisner, dass ein Bischof "um der Erde willen Anwalt des Himmels und um des Menschen willen Anwalt Gottes in der Welt" sei.
Für seine künftige Aufgabe wählte Puff den Wahlspruch "Gerettet durch seine Barmherzigkeit" aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus.
Sein Bischofsstab wurde von dem Künstler Anatol Ziba aus Togo gefertigt und zeigt in der Krümme die Menschwerdung Gottes. Die Dekanate seines künftigen Wirkungskreises überbrachten dem neuen Weihbischof Geschenke mit Bezug zu ihrer Region, darunter ein Steuerrad für eine Schiffstour über den Rhein, Siegburger Klosterlikör, Zuckerrüben oder eine Jahreskarte für die Landesgartenschau 2014 in Zülpich.
Schlichter von Konflikten
Puff, Mitglied der neuen geistlichen Gemeinschaft "Neokatechumenaler Weg", wurde am 8. Januar 1956 in Mönchengladbach geboren. Er arbeitete zunächst als Sozialarbeiter und studierte dann in Bonn Theologie. 1987 empfing er die Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in Köln wurde er 1996 Pfarrer in Düsseldorf, wo er von 2004 bis 2012 stellvertretender Stadtdechant war. Im vorigen Jahr berief ihn Meisner zum Leiter der Hauptabteilung Personal. Entsprechend den kirchlichen Regeln für Weihbischöfe wurde Puff auf den Titel des untergegangenen Bistums Gordo in der heutigen Türkei geweiht.
Als Personalchef bemühte sich Puff darum, Konflikte mit Geistlichen zu schlichten. So sprach er im vorigen Jahr mit einer auf Reformen drängenden Priestergruppe. 2009 gehörte der Geistliche zu den Organisatoren der "Missionale Düsseldorf". Bei der elftägigen Aktion gingen etwa 70 Priester mit Laien auf die Straße, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen.