Bistum Eichstätt zeigt Geistlichen an

Mutmaßliche sexuelle Straftaten

Das Bistum Eichstätt hat einen Geistlichen wegen des Verdachts auf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt. Zudem wurde gegen den Mann aus dem Dekanat Ingolstadt eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eröffnet.

 Eichstätter Dom
 / © Christopher Beschnitt (KNA)
Eichstätter Dom / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Das Bistum erfuhr demnach Mitte dieses Monats durch eine unabhängige Ansprechperson von mutmaßlichen Vorfällen, die an einer früheren Wirkungsstelle des Geistlichen vor 2012 vorgefallen sein sollen. 

Gemäß den kirchlichen Vorgaben habe man die Informationen an die Staatsanwaltschaft weitergegeben und Strafanzeige erstattet.

Umgehend vom Dienst freigestellt

Die Diözese hat den Geistlichen umgehend von seinem Dienst freigestellt, wie es weiter hieß. Endgültige Maßnahmen würden erst nach Abschluss des Verfahrens verhängt. Bis dahin gelte für den Geistlichen die Unschuldsvermutung.

Die Gremien der betroffenen Gemeinden seien informiert worden. Das Bistum ermutigte Missbrauchsbetroffene zur Kontaktaufnahme mit den unabhängigen Ansprechpersonen und zur Strafanzeige bei den staatlichen Behörden.

Beteiligte Einrichtungen bei Aufarbeitung von Missbrauch

Der Runde Tisch Heimkinder, der die Misshandlungen von Heimkindern in den 60er- und 70er-Jahren aufarbeiten sollte, stand kurz vor dem Abschluss, da beherrschte ein neuer Skandal die Schlagzeilen: 2010 wurden zunächst in kirchlichen, dann aber auch in anderen Einrichtungen immer mehr Fälle von Missbrauch öffentlich. Wieder richtete die Bundesregierung einen Runden Tisch ein. Zudem berief sie einen unabhängigen Beauftragten. In den folgenden Jahren kamen weitere Gremien dazu. Einen kurzer Überblick:

Symbolbild Missbrauch / © 271 EAK MOTO (shutterstock)
Quelle:
KNA