Das Land muss dem Modell zustimmen, damit es als ordentlicher Unterricht anerkannt ist und die Note auf dem Zeugnis erscheint. Anlass der Initiative sind Probleme, den katholischen Religionsunterricht vor allem Süden und Osten Thüringens in Lerngruppen zu organisieren. Nur acht Prozent der Thüringer gehören der katholischen Kirche an.
Unterricht zunächst für Oberstufen-Schüler
Zunächst sollen Gymnasiasten der Oberstufe nach dem Modell unterrichtet werden. Wie bei einem Fernstudium erhalten sie über eine besondere Online-Plattform Lehrmaterial und Arbeitsaufträge. Zudem sind regelmäßige gemeinsame Tagesveranstaltungen mit Präsenzpflicht vorgesehen. Erarbeitet wurde das Modell von der Schulabteilung des Bistums und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien. Wie der Leiter des Katholischen Büros Erfurt, Winfried Weinrich, erklärte, bewertet die Landesregierung das Modell als "zukunftsweisend". Nun wollten Bistum und Bildungsministerium die Möglichkeiten einer praktischen Umsetzung prüfen.
Förderung Schulen freier Träger auf dem Prüfstand
Bei dem Treffen in der Erfurter Staatskanzlei stand auch die umstrittene staatliche Förderung der Schulen freier Träger auf der Tagesordnung. Dabei bekräftigte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nach Weinrichs Angaben seine Bereitschaft, ein neues Finanzierungssystem zu vereinbaren. Die Kirchen drängten darauf, die Förderung an die Tarifentwicklung bei den staatlichen Lehrern zu binden, statt sie jährlich neu zu verhandeln. Mit Blick auf die Flüchtlingshilfe mahnten die Kirchen eine stärkere staatliche Förderung der Thüringer Ehrenamtsstiftung an.