Bistum Limburg will Vermögen vollständig offenlegen

Größtmögliche Transparenz

Wie viel Geld ist da? Sein Budget und die Verwendung der Kirchensteuer hat das Bistum Limburg bereits öffentlich gemacht. Jetzt geht es einen weiteren Schritt und legt auch sein Vermögen und die finanziellen Verpflichtungen offen.

Limburger Domberg (dpa)
Limburger Domberg / ( dpa )

Das Bistum Limburg wird "noch vor der Sommerpause im Juli" sein Vermögen und seine finanziellen Verpflichtungen vollständig offenlegen. Dies hätten die Verwaltungskammer als diözesaner Vermögensverwaltungsrat und das Domkapitel beschlossen, teilte das Bistum am Freitag in Limburg mit. Der Diözesankirchensteuerrat habe ausführlich beraten und dem Vorgehen zugestimmt.

"Mit dieser Entscheidung geht das Bistum Limburg nach der bereits erfolgten Veröffentlichung des Budgets und der Verwendung der Kirchensteuer einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur größtmöglichen Transparenz in finanziellen Angelegenheiten", betonte Finanzdezernent Gordon Sobbeck. Mit der Veröffentlichung des Vermögens und der Verpflichtungen der Körperschaft "Bistum Limburg" werde auch das Vermögen der Körperschaften "Bischöflicher Stuhl" und "Domkapitel" offengelegt. "Die Entscheidung zur Veröffentlichung liegt in der Verantwortung der Körperschaften", sagte Sobbeck. Das Limburger Domkapitel habe eine dahingehende Entscheidung bereits getroffen und werde sein Vermögen und seine Verpflichtungen gemeinsam mit dem Bistum veröffentlichen.

Hinsichtlich der Aufarbeitung der Finanz- und Vermögenssituation des Bischöflichen Stuhls zeichnet sich laut Sobbeck "bereits jetzt ab, dass für die Erstellung des Jahresabschlusses 2013 mehr Zeit benötigt wird". Eine Veröffentlichung des Vermögens werde jedoch in der zweiten Jahreshälfte erfolgen.

Kosten in Höhe von mindestens 31 Millionen Euro

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der sich seit Ende Oktober aufgrund einer Entscheidung des Papstes außerhalb des Bistums aufhält, steht unter anderem wegen der Kosten für das Bischofshaus auf dem Limburger Domberg in Höhe von mindestens 31 Millionen Euro in der Kritik. Eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission überprüfte das Finanzgebaren des Bischofs. Ihr bisher geheim gehaltener Bericht liegt seit Anfang März der römischen Bischofskongregation vor. Nicht zuletzt von diesem Bericht dürfte abhängen, wie Papst Franziskus im Fall Tebartz-van Elst entscheidet.

Kardinal Karl Lehmann hält eine Rückkehr des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst in sein Bistum für kaum möglich. Dagegen stünden viele Gründe, sagte der Mainzer Bischof am Donnerstagabend in Köln. So könnte es Protestaktionen geben, wenn Tebartz-van Elst öffentlich Gottesdienste feiere. Auch habe er ein problematisches Bischofsbild. Lehmann bekundete aber auch Respekt gegenüber Tebartz-van Elst, dem er eine gute Bildung bescheinigte.

 

 


Limburger Bischof: Viel Schatten, wenig Licht? (dpa)
Limburger Bischof: Viel Schatten, wenig Licht? / ( dpa )
Quelle:
KNA , DR