Die ersten Asylsuchenden seien nun in den Komplex mit drei Wohngruppen eingezogen, teilte das Bistum am Donnerstag mit. Künftig sollten 19 junge Menschen in dem Gebäude leben und dort auch eine Ausbildung erhalten. Nach weiteren Umbaumaßnahmen sollen mit Beginn 2017 zwei weitere Wohnungen für Flüchtlingsfamilien entstehen, die in ihrer Heimat wegen ihrer Religion verfolgt werden, wie es hieß. Träger des Projekts ist die Caritas Münster.
Integration steht an erster Stelle
Dem Bistum lägen insbesondere eine gute Ausbildung und Integrationschancen von unbegleiteten jungen Flüchtlingen am Herzen, erklärte Generalvikar Norbert Köster. Die 19 Bewohner des früheren Institutgebäudes würden gefördert und qualifiziert, um ihnen in Deutschland den Einstieg in Gesellschaft und Beruf zu ermöglichen. "Ihren Auftrag, sich von den Hoffnungen und Ängsten der Menschen anrühren zu lassen, muss die Kirche auch gegenüber den Geflüchteten erfüllen", ergänzte Pater Manfred Kollig, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge beim Bistum.
Im ehemaligen IDP leben die jungen Flüchtlinge den Angaben nach in Einzelzimmern mit eigenem Bad und teilen sich pro Wohngruppe eine Küche. In dem Projekt würden je fünf Bewohner von einer sozialpädagogischen Fachkraft betreut, erläuterte Bernhard Paßlick, Caritas-Abteilungsleiter. Auch eine Nachtbereitschaft sei vorhanden. Ein zur Caritas Münster gehörendes Jugendausbildungszentrum sei in das Projekt eingebunden.
Individuelle Förderung
Jugendhilfe, Migrationsdienst und Bildungsangebot sollten in dem Projekt ineinandergreifen, um die jungen Flüchtlinge mit ihren speziellen Bedarf optimal zu unterstützen, erklärte Caritasvorstand Thomas Schlickum. Im Mittelpunkt stünden Bildung und berufliche Ausbildung in Form von Sprachkursen und Unterricht. Eine Zusammenarbeit mit der benachbarten Katholischen Hochschule sei geplant.
In Münster leben nach Angaben der Stadt derzeit 212 minderjährige unbegleitete Asylsuchende. Die Stadt und freie Träger betreuen sie.