Verantwortlich für die Defizite seien die "erforderlichen Aufstockungen der Rückstellungen für Pensionen und Beihilfen für versorgungsberechtigte Priester und beamtenähnliche Angestellte" um 69,2 Millionen Euro, so das Bistum. Diese stiegen wiederum wegen der Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt.
Für die Folgejahre werde davon ausgegangen, dass sich die Versorgungsbeiträge auf hohem Niveau stabilisierten, heißt es im Geschäftsbericht 2016. Da die Kirchensteuer voraussichtlich nur moderat steige, sei ohne "signifikante strategische Maßnahmen" künftig nicht von positiven Jahresabschlüssen auszugehen. Insgesamt betrug das Kirchensteueraufkommen 304,7 Millionen Euro. Das Eigenkapital des Bistums reduzierte sich gegenüber 2014 von 392,7 Millionen Euro auf 372,2 Millionen Euro.
Weitere Defizite befürchtet
Für den Haushalt 2017 geht das Bistum ebenfalls von einem Defizit aus. Zwar entwickle sich das betriebliche Geschäftsergebnis positiv, doch sieht die Planung für 2017 ein Minus von 19,3 Millionen Euro vor. Aufwendungen in Höhe von 440,5 Millionen Euro ständen Erträge von 421,2 Millionen Euro gegenüber. "Die Ursache liegt in der Notwendigkeit der weiteren zinsbedingten Aufstockung der Pensions- und Beihilferückstellungen", teilte das Bistum mit.
Das Bistum geht von Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 317 Millionen Euro aus. Diese machten 75 Prozent der Gesamterträge aus, hieß es weiter. Da die Haushaltsplanung 2017 von einem Defizit ausgehe, bedeute dies eine weitere Schwächung der Rücklagen. Das Bistum hat beschlossen, für einen begrenzten Zeitraum seine Reserven in Anspruch zu nehmen, um die Umsetzung der Synodenergebnisse zu ermöglichen. "Diese Umsetzung muss jedoch die zwingende Nebenbedingung eines künftig stabil ausgeglichenen Bistumshaushalts berücksichtigen", teilte das Bistum mit.
Weniger Pfarreien
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hatte die Synode im Dezember 2013 eingesetzt, um über eine Neuausrichtung des Bistums zu beraten. Als Ergebnisse sollen unter anderem neue Formen der Gemeinschaft vor Ort entstehen, bei denen Ehrenamtliche und Laien eine größere Rolle spielen. Dabei soll die Zahl der Pfarreien von rund 900 auf 60 Großpfarreien schrumpfen.
Das Jahresergebnis 2015 des Bischöflichen Stuhls weist wiederum einen Überschuss von zwei Millionen Euro aus. Gesamtaufwendungen in Höhe von 1,3 Millionen Euro standen den Angaben zufolge Gesamterträge in Höhe von 3,3 Millionen Euro gegenüber. Beim Bischöflichen Stuhl handelt sich um eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts, die wiederum unabhängig von anderen kirchlichen Körperschaften sowie dem Bistum Trier ist. Das Vermögen setzt sich dem Bistum zufolge aus Kapitalanlagen, Darlehensforderungen und Liquidität zusammen.