So hieß es in einer Pressemitteilung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen in Genf am Montag. Demnach äußerten mehrere Fachleute in einem Brief vom 21. April Besorgnis angesichts zahlreicher Berichte, nach denen die Kirche versuche, Verbrechen zu vertuschen, mutmaßliche Täter zu schützen und Entschädigungen zu vermeiden. Zu den Autoren zählen laut der Mitteilung der Schweizer Völkerrechtler und UN-Sonderberichterstatter über Folter Nils Melzer sowie die gambische Juristin Mama Fatima Singhateh, Sonderberichterstatterin über Kinderhandel und sexuelle Ausbeutung Minderjähriger.
Der Heilige Stuhl müsse Blockadepraktiken aufgeben und voll mit der jeweiligen staatlichen Justiz zusammenarbeiten, schrieben die Experten. Zudem solle er auf den Abschluss oder die Anwendung vertraglicher Abkommen verzichten, die es ermöglichten, Kirchenmitglieder der Rechenschaft zu entziehen.
Angesichts dessen, dass Kindesmissbrauch und Vertuschung über Jahrzehnte und in vielen Ländern verübt worden seien, sei man besorgt über eine "anscheinend systematische Praxis der Vertuschung und der Verhinderung einer gerichtlichen Aufarbeitung".