Blockupy-Proteste in Frankfurt/Main

 (DR)

Mit massiven Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei hat am Mittwoch der Blockupy-Protesttag gegen die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt begonnen. Bei heftigen Zusammenstößen rund um die Eröffnung des neuen EZB-Gebäudes wurden nach Angaben der Polizei mindestens 88 Beamte verletzt, Aktivisten der kapitalismuskritischen Blockupy-Bewegung berichteten von zahlreichen Verletzten auch in ihren Reihen. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke ein. Demonstranten warfen Pflastersteine und Böller gegen Wasserwerfer. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die Polizei setzte rund 350 Aktivisten in der Innenstadt fest. Sie sollen Straftaten begangen und randaliert haben.

Am Vormittag (11.00 Uhr) wollte die EZB ihre neue Zentrale, in der seit mehreren Monaten gearbeitet wird, mit einem kleinen Festakt offiziell eröffnen. Die Blockupy-Bewegung hatte angekündigt, die Feier mit Blockaden und Aktionen des zivilen Ungehorsams verhindern zu wollen. Die Polizei rechnete im Tagesverlauf mit mindestens 10 000 Demonstranten. Am Nachmittag waren mehrere Demonstrationszüge geplant.

Vor dem EZB-Gelände hatte eine Mahnwache von Kapitalismusgegnern am Morgen zunächst ruhig begonnen. "Wir haben mit Gewalt gerechnet, wir haben ausreichend Kräfte im Einsatz», sagte die Polizeisprecherin. «Dass es so schnell kommt - ich hätte auch gewünscht, dass es anders gekommen wäre." (dpa)