Das gab das den Preis verleihende Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken am Donnerstag in Paderborn bekannt. Einen zweiten Preis erhält die Flüchtlingsinitiative "Zuhause in Bayern" des Fachverbandes "in via kofiza" der Caritas im Erzbistum München und Freising. Mit einem dritten Preis wird das Berufskolleg Sankt Michael in Ahlen im Bistum Münster für ein innovatives Firmprojekt geehrt. Die Preise werden am 6. November zur Eröffnung der Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerks in München vergeben.
Neue Integrationswege
Das Wallenhorster Projekt überzeugte die Jury, da es Väter der Kommunionkinder in die katechetische Arbeit einbinde, die sonst eher von Frauen geprägt sei. Die Väter ziehen gemeinsam von Haus zu Haus in der Gemeinde und versuchen, mit fremden Menschen über das Thema Glauben ins Gespräch zu kommen.
"Zuhause in Bayern" schaffte nach den Angaben ein Netzwerk zwischen Flüchtlingsfrauen und schon länger in Deutschland lebenden Migrantinnen. Es fördere so die Integration, hieß es.
Das Ahlener Berufskolleg gehe neue Wege in der Firmvorbereitung, so die Preisverleiher. Der Firmunterricht und die Firmung selbst finden hier in den Klassenräumen statt. Nach Ansicht der Initiatoren liegt es nahe, den prägenden Lebensort Schule auch als "Ort der erfahrbaren und gefeierten Gegenwart Gottes in den Blick zu nehmen".
Innovative Weitergabe von christlichem Glauben
Die Sieger erhalten 3.000 Euro, die Zweitplatzierten 2.000 Euro, die Dritten 1.000 Euro Preisgeld, wie es hieß. Daneben wurden zwei mit jeweils 800 Euro dotierte Sonderpreise vergeben: an die Jugendkirche Sam im Erzbistum Berlin für einen "S-Bahngottesdienst" aus dem MP3-Player sowie an die katholische Gefängnisseelsorge im Erzbistum Freiburg für eine "Klagemauer", an der Gefangene ihre Klagen, Hoffnungen und Wünsche anbringen können.
Mit dem Bonifatiuspreis für missionarisches Handeln werden alle drei Jahre Ideen und Projekte ausgezeichnet, die den christlichen Glauben auf innovative Weise weitergeben. Zur Jury gehörten unter anderen Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode, der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen und die als "Wort zum Sonntag"-Sprecherin und Kinderdorfmutter bekannte Dominikanerschwester Jordana Schmidt. 123 Initiativen hatten sich beworben.