Aus bisher ungeklärter Ursache hat es am Samstagmorgen in einer Flüchtlingsunterkunft im Kölner Stadtteil Rondorf gebrannt. Im zurzeit nicht benötigten Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde Heilige Drei Könige lebte eine achtköpfige Familie aus Syrien. Offenbar setzten Unbekannte in der Nacht von Freitag auf Samstag Gegenstände im Pfarrheim in der Hahnenstraße in Brand, wie es hieß. Es sei derzeit von Brandstiftung auszugehen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Verletzt wurde niemand, wie die Kölner Polizei auf Anfrage mitteilte. "Frühestens am Montag" könnten Sachverständige von Polizei und Feuerwehr mehr über mögliche Brandursachen sagen.
Weiterziehen in Notunterkunft
Die Familie werde bis auf weiteres in einer Notunterkunft wohnen, hieß es weiter. Die Pfarrei hatte das leerstehende Pfarrhaus nach dem Weggang des leitenden Pfarrers Ende 2014 Flüchtlingen angeboten und sich auch um die Familie gekümmert. Da die Pfarrstelle demnächst wieder besetzt wird, ist die Pfarrei ohnehin auf der Suche nach einer neuen Wohnung.
"Zum Glück war die Familie bei einer Feier von Verwandten, als es gebrannt hat", sagte Günter Stein, Pfarrer im Ruhestand und Subsidiar, der KNA. Allerdings habe die Familie "einmal mehr alles verloren". Die Pfarrgemeinde werde weiter helfen und sei optimistisch, bald eine neue Bleibe zu finden.
Das Pfarrhaus sei allerdings im Inneren völlig ausgebrannt, so Stein weiter. Hier sei zumindest eine komplette Sanierung notwendig, bevor der neue Pfarrer einziehen könne.
Generalvikar verspricht Hilfe
Generalvikar Dominik Meiering zeigte sich nach dem Brand besorgt. "Der ganze Vorgang ist sehr beunruhigend, denn möglicherweise haben wir es hier mit einer schweren Straftat zu tun." In seinen Gedanken und Gebeten sei er bei der Familie, die nach ihrer Flucht erneut ein traumatisches Ereignis erleben müsse. "Wir werden sie in dieser schwierigen Situation nach Kräften unterstützen."
Er hoffe auf eine schnelle Aufklärung des Falles. "Wir stehen derzeit mit allen Betroffenen und der Pfarrgemeinde in Kontakt und unterstützen Polizei und Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen."