Brand in Notre-Dame

Experten sind skeptisch

Der Brand in der Pariser Kathedrale hatte April das Dach zerstört, der Vierungsturm auf dem Mittelschiff fiel in sich zusammen. Notre-Dame in der Flammenhölle - das hatte nicht nur Frankreich, sondern die ganze Welt in Atem gehalten.

Menschen stehen am Ufer der Seine und blicken auf den Brand der Kathedrale Notre-Dame in Paris am 15. April 2019. / © Corinne Simon (KNA)
Menschen stehen am Ufer der Seine und blicken auf den Brand der Kathedrale Notre-Dame in Paris am 15. April 2019. / © Corinne Simon ( KNA )

Präsident Emmanuel Macron gab das Ziel vor, den Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren zu schaffen. Experten sind skeptisch, ob das machbar ist. Die Ermittler schlossen einen kriminellen Hintergrund als Brandursache zunächst aus. Das Feuer sei wohl entweder durch einen Fehler im elektrischen System oder eine nicht richtig ausgedrückte Zigarette ausgelöst worden, teilte der Staatsanwalt von Paris mit. Eine klare Brandursache gebe es bisher nicht, weitere Ermittlungen seien nötig. Wie lange diese dauern werden, blieb offen. Die Restaurierungsarbeiten an der Kathedrale waren in den letzten Monaten zwischenzeitlich wegen Bleiverschmutzung unterbrochenen worden.

Bei dem Brand war das vor allem in der Dachkonstruktion und der Turmabdeckung der Kirche verbaute Blei geschmolzen und hatte auch die Umgebung der weltberühmten Kathedrale verschmutzt. Verbände kritisierten den Umgang der Stadt mit der Verschmutzung und warfen ihr vor, das Problem herunterzuspielen. Nachdem die Sicherheitsvorschriften verschärft wurden, sind die Arbeiten im August wieder aufgenommen worden. Für das Betreten und Verlassen der Baustelle wurden strenge Regeln erlassen. Sie schreiben etwa das tägliche Reinigen der Arbeitskleidung vor. Auch die Umgebung der weltberühmten Kathedrale wird gründlich von der Blei-Verschmutzung gesäubert. Eine Bleivergiftung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Blei schädigt das zentrale Nervensystem und kann etwa zu Fehl- und Frühgeburten oder Nierenschäden führen. (dpa)

Quelle:
dpa