Der Hungerstreik sein ein "glaubwürdiges und tief zu respektierendes Zeugnis", so Klaschka. Cappio meine es sehr ernst. "Er ist ein tief gläubiger und in sich ruhender Mensch, der bis zum Aufopfern seines eigenen Lebens gehen wird. Es geht um Leben und Tod."
Vorwürfe, ein Bischof habe nicht das Recht, sich in weltliche Dinge einzumischen, weist der ADVENIAT-Geschäftsführer zurück. "Es geht um die Bewahrung der Schöpfung und damit um das Werk Gottes." Als Kirchenmann müsse Cappio deshalb seine Stimme erheben und sich einbringen.
Hilfswerke solidarisieren sich Bischof im Hungerstreik
Im domradio ruft Klaschka Deutschland und die internationale Gemeinschaft dazu auf, Solidarität mit Brasiliens Geistlichem zu zeigen. Jeder könne ihn mit einem Brief an den brasilianischen Staatschef Lula da Silva unterstützen.
Die katholischen Hilfswerke ADVENIAT und Misereor hatten Mitte der Woche da Silva mit einem Brief dazu aufgerufen, die Forderung des Bischofs von Bahia zu erfüllen. Dieser war am vergangenen Dienstag in Hungerstreik getreten, um gegen die beabsichtigte Umleitung des Sao-Francisco-Flusses zu protestieren.
Nach Angaben der Hilfswerke würden durch die Umleitung vor allem die Armen leiden. Der Fluss stelle die Trinkwasserversorgung für Hunderttausende im Nordosten Brasiliens sicher. Bereits 2005 habe der Bischof durch einen Hungerstreik Präsident Lula zum Stopp des Bauvorhabens bewegen können. Nun sehe Cappio die damaligen Vereinbarungen mit der Regierung verletzt. Der Bischof hatte erklärt, das Fasten erst zu beenden, wenn das Militär seine Bautrupps abgezogen habe und das Projekt endgültig gestoppt werde.
Brasilianischer Bischof im Hungerstreik - ADVENIAT ruft im domradio zu Solidarität auf
"Es geht um Leben und Tod"
Schon eine Woche dauert sein Hungerstreik an: Mit ihm protestiert der brasilianische Bischof Luiz Flavio Cappio gegen ein Bau-Projekt seiner Regierung. Ein Projekt, das "Arme und Gottes Schöpfung" bedroht, sagt ADVENIAT-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. Im domradio-Interview ruft er zu internationaler Solidarität auf. Und warnt vor einem "Märtyrertod".
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