Dies teilte das Bistum Fulda auf seiner Internetseite mit. Der Diebstahl geschah den Angaben zufolge bereits am Sonntagmittag. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen werden gebeten, sich an die Kriminalpolizei in Fulda zu wenden.
Vorfall "sehr verstörend"
"Als spiritueller und kultureller Ort" seien die Kirchen im Bistum Fulda grundsätzlich frei zugänglich und nicht verschlossen, erläuterte die Pressestelle der Diözese. Insofern lasse sich ein solcher Vorfall nie ganz vermeiden; gleichzeitig sei es sehr verstörend, dass er sich "an so einem besonderen Ort wie der Bonifatiusgruft ereignet hat".
Der als Apostel der Deutschen bekannte heilige Bonifatius (um 672-754) hatte großen Anteil daran, dass sich das Christentum hierzulande vor 1.300 Jahren ausbreitete. Mit etwa 40 Jahren war der aus England stammende Benediktinermönch Wynfreth, wie Bonifatius ursprünglich hieß, aufs europäische Festland gezogen. Sein Ziel: Missionierung im damaligen Frankenreich auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
Ziel der Bischöfe bei Vollversammlung
Im Jahr 744 hatte Bonifatius an dem Ort, aus dem später die Stadt Fulda hervorwuchs, ein Kloster gründen lassen. Das Kloster Fulda wurde zu einem kulturellen Zentrum Germaniens und war das Lieblingskloster des Bonifatius, in dem er schließlich auf eigenen Wunsch bestattet wurde.
Tatsächlich sind in der Bonifatiusgruft in der Krypta des Fuldaer Doms sterbliche Überreste des im Jahr 754 ermordeten Bonifatius beigesetzt.
Das Grab des Heiligen ist nicht nur Ziel von Touristen. Seit 1867 versammeln sich dort auch die deutschen katholischen Bischöfe, wenn sie sich zu ihrer jährlichen Herbstvollversammlung treffen.