Die katholischen Frauenverbände kfd und KDFB sowie die Initiative Maria 2.0 demonstrieren erneut am Kölner Dom für eine geschlechtergerechte Kirche. Sie laden unter dem Motto "Kommt zu Tisch" zu einem Gottesdienst am Sonntagnachmittag auf dem Roncalliplatz neben der Kathedrale ein. Dabei werden an Tischen Brot und Wein geteilt und einander Segen gespendet, wie Maria 2.0 auf ihrer Homepage ankündigt.
"Wir wollen wieder zeigen, was wir nach wie vor sind: Draußen", heißt es dort. "Draußen vor den geschlossenen Mauern und Türen, hinter denen Entscheidungen getroffen, Weichen gestellt, gemeindliches Miteinander definiert, Leitungsaufgaben zu- und anvertraut sowie abgesprochen werden, sakramentale Handlungen eröffnet oder verweigert werden."
Demonstration ist Teil einer Aktionswoche
Die Veranstaltung ist Teil einer achttägigen Aktionswoche mit Vorträgen, Gebeten und Gesprächsabenden, mit der die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Erzdiözese sowie Maria 2.0 bereits am Samstagabend beginnen. Schon zum Weltfrauentag im März demonstrierten sie in Köln unter anderem dafür, dass Frauen den Zugang zu allen Ämtern in der katholischen Kirche bekommen.
Dieselbe Forderung wurde im September vergangenen Jahres bei einer von Maria 2.0 und der KDFB organisierten Menschenkette um den Dom laut.
Kardinal Woelki: "Diskussion außerhalb der Lehre der Kirche"
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wandte sich erneut gegen eine Diskussion über die Priesterweihe von Frauen. Diese Frage sei definitiv von Papst Johannes Paul II. entschieden worden, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Ich kann es nicht so behandeln, als sei die Frage offen. Dann findet die Diskussion außerhalb der Lehre der Kirche statt."
Bei einer Mahlfeier, wie der geplanten vor dem Kölner Dom, dürfe nicht der Eindruck entstehen, es würde eine katholische Abendmahlfeier stattfinden, sagte der Erzbischof. Diese sei ein Geschenk Gottes, das sich Menschen nicht selbst geben könnten. "Insofern machen mir solche Inszenierungen, die dazu neigen, Verwirrung stiften zu können, schon Sorgen."