"Das Kreuz steht fest während die Welt sich dreht", ist das Motto des Kartäuserordens, dessen Gründer ist ein Kölner.
Etwa um das Jahr 1030 wird Bruno geboren, er wächst in einem adeligen Umfeld auf, erhält eine gute Bildung. Zum Philosophie- und Theologiestudium geht er nach Nordfrankreich, nach dem Abschluss erhält er einen Lehrauftrag in Reims und wird Mitte des 11. Jahrhunderts Leiter der dortigen Domschule.
Bruno im Machtgerangel
Sogar als Erzbischof ist er im Gespräch, doch der weltliche Manasses I. de Gournay kommt ihm zuvor, mit dem nötigen Geld erkauft er sich das Amt und setzt Bruno als Kanzler des Erzbistums ein.
Zwei Jahre später erwächst daraus auf einer Synode in Burgund ein Eklat, Bruno und der geladene Klerus lehnen sich gegen Manasses I. auf. Klagen ihn wegen Ämterhandels an und der anwesende Gesandte des Papstes suspendiert ihn daraufhin. Im Jahr 1080 setzt Papst Gregor VII. den Erzbischof ab und exkommuniziert ihn.
Nicht ganz gelungener Rückzug
Bruno könnte jetzt nachrücken, doch stattdessen tritt er einem Benediktinerkloster in Burgund bei. Vier Jahre verbringt Bruno dort ehe er ganz in der Nähe eine Einsiedelei baut, ein kleines Häuschen zur Komplentation.
Andere Einsiedler schließen sich diesem Leben an und so muss Bruno bald nach einem neuen Gelände suchen, er bekommt Hilfe von Hugo dem Bischof von Grenoble.
Hugos Traum
In einem Traum hat Hugo die Vision, dass sieben Sterne auf das Chartreuse-Gebirge hinabfallen, nun stehen mit Bruno und seinen sechs Gefährten sieben Männer vor ihm, ein klarer Fall. Sie erhalten das Gebiet in den Französischen Alpen und bauen die große Kartause, ein Kloster mit kleinen Holzhäuschen für die Männer, eine Kirche und Gemeinschaftsräume. Der Kreuzgang ist das Bindeglied zwischen allen Räumlichkeiten. Immer mehr Männer stoßen hinzu und so wird die große Kartause später namensgebend für den Orden werden.
Unter dem Dach der Kartäuser
"Unser Bemühen und unsere Berufung bestehen vornehmlich darin im Schweigen und in der Einsamkeit Gott zu finden."
Bruno selbst verfasst noch keine Ordensregeln sondern empfiehlt kommenden Generationen den Lebensstil der Urväter einfach zu imitieren, aber später kommt es zu Statuten die Ziele und Zusammenleben regeln:
"Zum Lob der Herrlichkeit Gottes hat Christus das Wort des Vaters durch den Heiligen Geist von Anfang an Menschen auserwählt, um sie in die Einsamkeit zu führen und in inniger Liebe mit sich zu vereinigen."
Das Schweigen steht im Zentrum der Vereinigung, sie verständigen sich nur durch Zeichen, essen kein Fleisch, Frühstück gibt es kaum, einmal wöchentlich muss mit Wasser und Brot gefastet werden, waschen darf man sich nur mit kaltem Wasser. Besuch ist nur einmal im Jahr durch Familienangehörige möglich. Acht Stunden entfallen auf das tägliche Gebet die übrige Zeit verwenden sie für geistige und körperliche Arbeit.
Die Welt ruft nach Bruno
Papst Urban II. lädt Bruno im Jahre 1090 nach Rom ein und will ihn zu seinem Berater machen, Bruno folgt dem Ruf widerwillig. Er begleitet den Papst aber schließlich auf der Flucht vor dem drohenden Ansturm Kaiser Heinrichs des IV.
Erneuter Rückzug
In Kalabrien angekommen, gründet Bruno dort ein Jahr später eine weitere Kartause. Santa Maria dell'Eremo in einem Tal mitten irgendwo in der Wildnis. Gleich in der Nähe baut er eine weitere Anlage und sammelt dort bis zu seinem Tod etwa 30 Mönche um sich.
"Sieben Mal am Tag singe ich dein Lob und nachts stehe ich auf um dich zu preisen."
Verehrt – nicht heilig
Am 6. Oktober des Jahres 1101 stirbt Bruno der Kartäuser. Formell wird er nie heiliggesprochen, aber im 17. Jahrhundert wird seine Verehrung von Papst Gregor XV. offiziell anerkannt.