Buddhistische Mönche beten in römischer Gemeinde für Frieden

"Gnade und Gastfreundlichkeit des Papstes"

Etwa 25 buddhistische Mönche aus Thailand haben in der römischen Gemeinde Santa Maria in Trastevere für den Frieden gebetet. In einer außergewöhnlichen Geste sprachen die Mönche im Saal der Gemeinde ein altes Segensgebet in Sanskrit.

Hände eines buddhistischen Mönchs / © Harald Oppitz (KNA)
Hände eines buddhistischen Mönchs / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Mönche waren in traditionelle orangefarbene Gewänder gekleideten. Nach dem Gebet nahm die Delegation unter Leitung von Abt Somdet Phra Mahathirachan vom königlichen Tempel Wat Phra Cetuphon in der Basilika Santa Maria am Dienstagabend am Friedensgebet der Gemeinschaft Sant'Egidio teil. Diese hatte die Gäste aus Thailand eingeladen.   

Bereits am Montag war die Gruppe von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Dabei erinnerte er an seinen Besuch in Thailand im November 2019, bei dem er große Gastfreundschaft erlebt habe. "Ich ermutige Sie, den Dialog und die Zusammenarbeit, insbesondere mit der katholischen Kirche in Thailand, im Geiste ständiger Freundschaft weiter zu beleben", erklärte Franziskus.

Abt Mahathirachan würdigte Gnade und Freundlichkeit des Papstes

Abt Mahathirachan sagte am Dienstag in einem Grußwort, die Gnade und Freundlichkeit des Papstes werde ihm und seiner Delegation für immer in Erinnerung bleiben. Die Freundschaft zwischen der katholischen Kirche und dem Buddhismus bestehe seit mehr als 50 Jahren. 1972 habe sein Vorgänger, Abt Phra Wanarat, als erster Theravada-Mönch den Papst im Vatikan besucht. Die historische Begegnung mit Paul VI. habe den Beginn einer tiefen Freundschaft beider Religionen markiert.

"Auch wenn wir von unterschiedlichen religiösen Traditionen kommen, teilen wir doch ein Ziel: dass jeder in der Gesellschaft ein guter Mensch wird, erfüllt von Liebe, Wohlwollen, Mitgefühl und Freundlichkeit gegenüber anderen", sagte Mahathirachan. "So wie heute, wo wir im Gebet zusammenkommen, wollen wir dauerhaften Frieden und Glück in der Welt fördern." Er rufe "die Kraft Buddhas", den Papst mit guter Gesundheit zu segnen, damit er seine Mission für die Menschlichkeit fortsetzen könne, so der Abt, der dem Sangha-Rat, dem leitenden Organ des Buddhismus in Thailand, angehört.

Gemeinsame Friedensvision von Buddhisten und Katholiken

Der Sekretär des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog, Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage dankte den Gästen und den Organisatoren für das "wichtige und historische Treffen". Pfarrer Marco Gnavi von Sant'Egidio hob in seiner Predigt die gemeinsame Friedensvision von Buddhisten und Katholiken hervor. 

Buddhismus

Der Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen; geschätzt sind 450 Millionen Menschen Buddhisten. Von sogenannten Glaubensreligionen wie dem Christentum, Judentum oder Islam unterscheidet sich Buddhas Lehre: Es handelt sich um eine Erfahrungsreligion, eine "Lehre des Geistes", wie auch der Hinduismus, Daoismus und Konfuzianismus. Im Mittelpunkt stehen philosophisch-logische Leitlinien als Basis zur Lebensführung. Der Buddhismus umfasst eine philosophische Lehre, ein Klosterwesen, verschiedene Religionsgemeinschaften und einfache Volksfrömmigkeit.

Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi (DR)
Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi ( DR )
Quelle:
KNA