Die Initiatoren teilten mit, dass sie am Dienstag die Petition auf einem Aktions-Internetportal eröffnen. Mit ihrer Initiative gegen Kinderarmut wollen die Verbände nach eigenen Worten "einen breiten Unterstützerkreis gewinnen, der im Wahljahr Druck auf die Parteien macht".
Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, erklärte, die Kinderarmut in Deutschland sei nach wie vor alarmierend hoch. Den Betroffenen fehle es häufig an Dingen, die für andere Kinder selbstverständlich seien. "Sie spüren die Existenzsorgen und den Druck, der auf ihren Eltern lastet, sowie das Anderssein in der Schule. Gleichzeitig bleibt ihnen häufig ein großer Teil an Angeboten und Förderung in ihrer Freizeit verwehrt", so Krüger. Die von der UN-Kinderrechtskonvention jedem Kind zugesicherten Rechte auf soziale Sicherheit und angemessene Lebensbedingungen würden nicht eingehalten.
Vor allem in der Weihnachtszeit werde Mangel deutlich
"Gerade in der Weihnachtszeit wird deutlich, wie groß der Mangel bei armen Familien ist", betonten die Bündnispartner. "Der Nikolaus und der Weihnachtsmann machen oft einen Bogen um die Zimmer armer Kinder." Im Hartz-IV-Regelsatz seien die Kosten für Adventsschmuck und Weihnachtsbaum nicht eingerechnet.
In der Petition heißt es: "Wir fordern eine einheitliche Geldleistung für alle Kinder, die das Existenzminimum sichert. Ein gutes Aufwachsen darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen." Desweiteren beklagen die Initiatoren, dass die Hartz-IV-Sätze für Kinder zu gering seien. Zudem müssten arme Familien mindestens in gleicher Weise gefördert werden wie Familien mit höheren Einkommen entlastet. Als drittes müsste staatliche Unterstützung einfach gestaltet und zugänglich sein.
Drei Millionen arme Kinder
Dem Bündnis zufolge leben rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Armut. Zu den Initiatoren zählen neben dem Deutschen Kinderhilfswerk der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, die Nationale Armutskonferenz, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie, der Deutsche Kinderschutzbund, der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter sowie das Zukunftsforum Familie.
Vielfältige Aktionen sollen die Online-Petition im Wahljahr begleiten.