Das Bündnis "Düsseldorfer Appell" hat den antisemitischen Vorfall in der Düsseldorfer Altstadt scharf kritisiert. "Dieser feige, widerwärtige antisemitische Übergriff ist der erste dieser Art in Düsseldorf und damit ein Angriff ins Herz unserer Wertvorstellungen von Demokratie, Toleranz und Vielfalt", schreibt das Bündnis in Trägerschaft der Diakonie Düsseldorf in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme.
Jugendlicher beleidigt und angerempelt
Der Jugendliche hielt sich nach Angaben der Polizei am späten Freitagabend in der Düsseldorfer Altstadt auf, als er aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe junger Männer heraus beleidigt wurde. Einer der Männer habe den 17-Jährigen derart angerempelt, dass er kurzzeitig Schmerzen hatte.
Etwa eine Stunde später habe der Jugendliche, der auch einen Anstecker mit israelischer Flagge trug, eine Polizeistreife angesprochen und den Beamten von dem Geschehen berichtet. Der Staatsschutz ermittelt wegen Beleidigung und einfacher Körperverletzung.
"Düsseldorfer Appell"
Die Nachricht von dem Übergriff habe das Bündnis schockiert und zornig gemacht, heißt es in der Stellungnahme. "Die Täter müssen hart bestraft werden und dürfen sich nicht sicher sein, damit durchzukommen", forderte der "Düsseldorfer Appell".
Es müsse gewährleistet sein, dass jüdische Bürger unbehelligt und sicher in Düsseldorf leben können. Das Bündnis rief die Düsseldorfer dazu auf, sich eindeutig gegen jegliche Form von Antisemitismus zu wenden und Solidarität mit den Bürgern jüdischen Glaubens und der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf zu üben.
Gegründet wurde der "Düsseldorfer Appell" nach einer Welle von fremdenfeindlicher Gewalt Anfang der 90er Jahre. Zu den Unterstützern zählen unter anderem städtische Einrichtungen, die Polizei, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, die evangelische und katholische Kirche sowie die Jüdische Gemeinde Düsseldorf. Im Jahr 2001 wurde der "Düsseldorfer Appell" um die Initiative "Respekt und Mut" ergänzt, die ein jährliches Programm zum Thema interkulturelle Verständigung anbietet.