Bündnis will neues Schiff zur Flüchtlingsrettung einsetzen

"Das Sterben im Mittelmeer beenden"

Auf Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland hat sich ein neues ziviles Bündnis für die Seenotrettung gegründet. Es will ein weiteres Schiff zur Rettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer schicken.

Seenotrettung auf dem Mittelmeer / © Santi Palacios/AP (dpa)
Seenotrettung auf dem Mittelmeer / © Santi Palacios/AP ( dpa )

Beteiligt an "United4Rescue" seien bislang über 40 Kirchen, Vereine und Initiativen. Das Schiff soll voraussichtlich im Frühjahr 2020 in See stechen und von der Organisation Sea-Watch betrieben werden. Ein kürzlich gegründeter Trägerverein will ab sofort Spenden dafür sammeln.

"Europa in die Pflicht nehmen"

"Das Bündnis will die Verantwortlichen in Europa in die Pflicht nehmen, das Sterben im Mittelmeer zu beenden und will zugleich einen eigenen Beitrag dazu leisten, Menschen zu retten", sagte der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. 

Der Impuls zur Entsendung eines weiteren Schiffs war vom Deutschen Evangelischen Kirchentag ausgegangen, der im Juni dieses Jahres in Dortmund stattfand.

Ausharren auf den Schiffen 

Im Mittelmeer sind mehrere Hilfsorganisationen immer wieder mit eigenen Rettungsschiffen im Einsatz. Italien und Malta als nächste Anrainerstaaten verweigern regelmäßig die Einfahrt in ihre Häfen. 

Die geretteten Menschen an Bord müssen daher meist tagelang auf den Schiffen ausharren, bis sich genug europäische Staaten zu ihrer Aufnahme bereiterklären. Über eine dauerhafte Lösung wird seit langem diskutiert. 

Flüchtlingskrise auf dem Mittelmeer

Im vergangenen Jahr starben mehr als 5000 Menschen auf der Flucht von Afrika nach Europa im Mittelmeer. Es waren mehr Tote, als je zuvor in einem Jahr registriert wurden. Die meisten Menschen starben auf der zentralen Mittelmeerroute in Richtung Italien, die als die gefährlichste gilt.

Flüchtlinge im Mittelmeer / © Santi Palacios/AP (dpa)
Flüchtlinge im Mittelmeer / © Santi Palacios/AP ( dpa )
Quelle:
KNA