Rund 60 Bürgermeister aus Metropolen der Welt beraten kommende Woche im Vatikan über Strategien gegen den Klimawandel und Armut. Die eintägige Konferenz am 21. Juli solle in Städten wie Mexiko-City, Teheran oder Paris den Einsatz für eine "Emanzipation der Armen und am meisten verletzlichen Personen" fördern, sagte Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, Kanzler der Päpstlichen Akademien der Wissenschaften und der Sozialwissenschaften am Mittwoch im Vatikan. Auf dem Programm der Tagung "Moderne Sklaverei und Klimawandel: die Verpflichtung der Städte" steht auch eine Rede von Papst Franziskus. Zum Abschluss ist die Unterzeichnung von zwei Erklärungen vorgesehen.
Zu dem Treffen reist auch der Gouverneur von Kalifornien, Edmund Gerald Brown, an. In den USA hatten konservative Republikaner Kritik an der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus wegen deren Aussagen zum Klimawandel geübt. Brown gehört der Demokratischen Partei an. Einziger deutscher Teilnehmer ist der Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Christian Gaebler.
Wirksames Vorgehen gegen Klimawandel
In seiner Umweltenzyklika "Laudato si" hatte der Papst im Juni betont, ein wirksames Vorgehen gegen den Klimawandel sei nur möglich, wenn zugleich Armut und Ausbeutung bekämpft würden. Am 22. Juli organisieren die Vereinten Nationen gemeinsam mit den beiden päpstlichen Akademien eine weitere Konferenz über nachhaltiges Wachstum in den Städten, die ebenfalls im Vatikan stattfindet.
Man habe sich speziell an die Bürgermeister gewandt, weil diese Schlüsselfiguren im Kampf gegen Ausbeutung von Arbeitern und für Maßnahmen gegen den Klimawandel seien, erklärte Sorondo. Die Initiative sei ein Ergebnis der sogenannten Santa-Marta-Gruppe. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein internationaler Zusammenschluss von Bischöfen und Polizeichefs zum Kampf gegen Menschenhandel und Ausbeutung. Ihren Namen verdankt die Gruppe dem vatikanischen Gästehaus Santa Marta, wo sie im April 2014 auf Anregung des Papstes ins Leben gerufen wurde.